Das Østre Landsret (Landgericht Ost) in København bestätigt am 11. Januar 2002 die Strafe zu 6 Jahren Haft gegen den Bauunternehmer Kurt Thorsen, während das Gericht die Strafe gegen den ehemaligen PFA-Byg-Direktor Rasmus Trads im sogenannten PFA-Fall um ein Jahr von 5 auf 4 Jahre Haft verkürzt.

Der am 06. November 1954 in Risskov bei Aarhus geborene Kurt Thorsen ist Jurist und ehemaliger Baumeister. Er ist der Sohn des Unternehmers, Erfinders und Fabrikanten G.A.L. Thorsen.

Am 14. Juni 2000 wurde Kurt Thorsen wegen Betruges und Urkundenfälschung zu sechs Jahren Haft verurteilt, die er in einer Partnerschaft mit dem Direktor von PFA Byg Rentenkase Bau) , Rasmus Trads, für mehrere Milliarden Kronen begangen hatte. Während des Verfahrens, bei dem sein Verteidiger Ebbe Mogensen war, behauptete Thorsen, Trads sei allein Urheber und damit Schuldige der Verbrechen gewesen. Er behauptet noch heute, dass er im Zusammenhang mit dem PFA-Fall unschuldig sei.

Während der Gerichtsverhandlung waren über die Gerichtsverhandlung oft Beiträge im Fernsehen mit lustigen Kommentaren über den Fall. Während der Prozessdauer hatte er eine Talkshow namens Thorsens m Fernsehen, in der er bekannte Dänen wie zum Beispiel Jacob Haugaard und Lotte Heise interviewte. Als er am 19. Januar 2006 freigelassen wurde, veranstaltete er eine große „Release-Party“ (Release-Party), die in den Medien viel Publizität erzielte.

Der am 30. Januar 1945 in Viborg geborene Niels Rasmus Trads Rasmussen war früherer Vorstandsvorsitzender von PFA Byg, bis er sich im Januar 1999 in Haft befand und wegen der Anklage der Urkundenfälschung mehr als 40 Tage im Gefängnis saß.

Am 11. Januar 2002 wurde Kurt Thorsen zu sechs Jahren Gefängnis und Rasmus Trad zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Während der Dauer der Haft legte er 2003-2004 ein journalistisches Diplom der Danmarks Journalisthøjskole (Dänemarks Journalistenschule) ab. Im Juni 2004 wurde er wieder freigelassen. Danach ging er in die Privatwirtschaft und war bis Mai 2006 als Medienberater in der Mediengruppe Eniro angestellt. Neben seiner freiberuflichen Vollzeitbeschäftigung arbeitete Rasmus Trads unter anderem für die Talkshow „Clement Direkte“ auf DR2. Heute ist Rasmus Trads Geschäftsführer von Dealsales.Dk S.M.B.A

Der sogenannte „PFA-Fall“ war einer der größten Finanzskandale Dänemarks. Der Fall betrifft Betrug und Fälschung von Dokumenten im ganz großen Stil, wodurch die Betrüger bis in die späten 1990er Jahre insgesamt 3,7 Milliarden Kronen erbeuteten. Der Betrug wurde nach dem Plan von Kurt Thorsen inszeniert, der die Firmen Nord, Gefion und CVI International zu einem börsennotierten Immobilienunternehmen zusammenführen und eine Urlaubsstadt in Spanien und Luxuswohnungen in Tuborg Havn errichten wollte.

Die Projekte wurden jedoch durch falsche Garantien finanziert, da Thorsen zusammen mit Rasmus Trads (dem damaligen Vizepräsidenten von PFA Pension) die Unterschrift von André Lublin, Geschäftsführer des Unternehmens, gefälscht hatte. Im Januar 1999 wurde der Fall öffentlich bekannt.

Am 14. Juni 2000 wurden der Bauunternehmer Kurt Thorsen und der ehemalige Direktor von PFA Byg Rasmus Trads vor Københavns Byrettet (Stadtgericht) zu sechs bzw. fünf Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Am 11. Januar 2002 bestätigte der Eastern High Court das Urteil des Gerichtshofs in København mit der Ausnahme, dass die Strafe von Trads von fünf Jahren auf vier Jahre Gefängnis herabgesetzt wurde.

von

Günter Schwarz – 11.01.2019