Die Ehefrau des dänischen Königs, Kong Christian VII,, Dronning Caroline Mathilde, Graf Johann Friedrich Struensee und Graf Enevold von Brandt werden am 16. Januar 1772 nach einem Maskenball im Schloss Christiansborg festgenommen und inhaftiert.

Der am 05. August 1737 in Halle/Saale geborene Johann Friedrich Struensee war ein deutscher Arzt und Aufklärer. Beinahe zwei Jahre lang war er Regent von Dänemark. Er wurde von Kong Christian VII. als Graf geadelt.

Struensee, Sohn des von 1759 bis 1791 amtierenden Generalsuperintendenten der Herzogtümer Schleswig und Holstein, Adam Struensee (1708–1791), wurde schon im Alter von 20 Jahren Armenarzt in Altona. Dort machte er sich während des nächsten Jahrzehnts durch neue, erfolgreiche Therapieformen einen Namen. 1768 begleitete er den geisteskranken dänischen König, Kong Christian VII,, auf einer Reise und kam 1769 als dessen Leibarzt nach København.

Innerhalb kurzer Zeit stieg Struensee zum mächtigsten Mann im Staat auf. Mit einer königlichen Generalvollmacht ausgestattet, versuchte er ab September 1770, Regierung und Gesellschaft im Sinne der Aufklärung umzuwandeln. Durch seine zahlreichen Reformen wurde der dänische Gesamtstaat zum fortschrittlichsten Staat seiner Zeit.

Aber Struensee machte sich durch seine rigorose Spar- und Personalpolitik schnell Feinde am Hof. Am Ende eines Maskenballs wurde er am 16. Januar 1772 um 4 Uhr morgens festgenommen und ins Kastell von København gebracht. Nach viertägiger Gerichtsverhandlung wurde Struensee am 25. April 1772 wegen Missbrauch der Regierungsgewalt, Anstiftung Brandts zur Gewalt gegen den König, und zudem persönliche Bereicherung und Günstlingswirtschaft schuldig gesprochen und zum Tode vderurteilt. Ein Teil seiner Reformen, wie die Pressefreiheit blieb jedoch bestehen.

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Der König selbst förderte Struensees Bekanntschaft mit seiner Frau Caroline Mathilde, deren Depressionen er behandeln sollte. Aus dieser Bekanntschaft entwickelte sich ein Liebesverhältnis zur Königin, Dronning Caroline Mathilde, was zur damaligen Zeit ein Skandal war und noch heute Inhalt von Romanen und Filmen ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war er der Vater der Prinzessin Louise Auguste von Dänemark und damit Vorfahr von Auguste Viktoria, der letzten deutschen Kaiserin, und Gattin von Kaiser Wilhelm II..

Caroline Mathilde von Hannover (11. Jul 1751 – 10. Mai 1775) war eine englische Prinzessin und von 1766 bis 1772 als Ehefrau von Kong Christian VII. Königin von Dänemark und Norwegen. Sie wurde gegen ihren Willen als 15-Jährige mit dem zwei Jahre älteren geisteskranken Kong Christian VII. von Dänemark-Norwegen verheiratet – und ihr Leben wurde zur Hölle.

Als der König aus Holstein den Leibarzt Johann Friedrich Struensee mitbrachte, verliebte sich Caroline Mathilde unsterblich in ihn. Schon bald kam es zwischen den beiden zu einem verbotenen Liebesverhältnis, doch das Glück war nicht von Dauer: Anfang 1772 wurde sie wegen ihrer Affäre mit des Königs Leibarzt geschieden und nach Celle verbannt, wo sie von ihren Kindern getrennt bis zu ihrem frühen Tod an Scharlach im Alter von 23 Jahren lebte.

Graf Enevold von Brandt war Sohn des Kabinettssekretär und Stadtrats Carl Brandt zu Teichhof (1696–1738) und der Else Berregaard (1715–1793). Er hatte einen älteren Bruder Christian. Beide waren bereits von Jugend an Hofjunker am dänischen Königshof. Brandt besuchte die Ritterakademie Sorø, studierte Rechtswissenschaft und wurde 1764 Assessor am Obersten Gerichtshof. Sein Bruder machte Karriere als Verwaltungsbeamter und war seit 1764 Administrator der Grafschaft Rantzau. Dort lernte Brandt den Landphysikus Struensee kennen.

Graf Johann Friedrich Struensee wurde am 28. April 1772 vor den Toren Københavns zusammen mit seinem Freund Graf Enevold von Brandt unter dem Jubel einer aufgehetzten Menge von etwa 30.000 Menschen öffentlich hingerichtet. Die Verurteilten wurden geköpft, gevierteilt und auf das Rad gebunden. Anschließend wurden die Leichen der Hingerichteten noch zwei Jahre lang am Richtplatz öffentlich zur Schau gestellt, bis die Knochen von den aufgerichteten Rädern fielen.

von

Günter Schwarz 16.01.2019