(Aalborg) – Ein Schwert aus dem 13. Jahrhundert wurde diese Woche bei Erdbauarbeiten in Aalborg gefunden. Jetzt hatten die Restauratoren die Gelegenheit, das Schwert zu untersuchen, und es scheint, dass es eine Inschrift enthält.

Der Rohrleger Jannic Vestergaard und der Maschinenführer Henning Nøhr dachten, es wäre ein Arbeitstag wie alle anderen, als sie am Dienstag in der Algade in Aalborg nach Abwasserkanälen gruben. Deshalb waren sie auch etwas überrascht, als sie beim Kanalgraben auf ein 112 Zentimeter langes Schwert stießen.

Das Schwert stammt dem 13. Jahrhundert, und das freute besonders das Nordjylland Historiske Museum (Historisches Museum Nordjütland), wo der Archäologe Kenneth Nielsen es als Fund in ähnlicher Bedeutung wie die Funde der Goldhörner sieht, die 1639 bzw. 1734 in Gallehus nördlich von Møgeltønder (Mögeltondern) nahe Schloss Schackenborg in Sønderjylland (Nordschleswig) gefunden wurden.

Anfangs glaubte er nicht an einen mittelalterlichen Fund. „Meine erste Reaktion war, dass es ein Witz war, aber als ich nach unten in die Baugrube blickte, stand der Rohrleger mit einem Schwert in der Hand da, und ich war so sprachlos, dass ich einen Moment brauchte, um etwas sagen zu können. Ich konnte sofort erkennen, dass es sich um eine herrliche Waffe handelte, und so bat ich ihn, still stehen zu bleiben, weil das Schwert leicht porös sein könnte. Dann sprang ich zu ihm in die Grube und bemerkte, dass das Schwert zum Glück stabil war“, erzählte Kenneth Nielsen am Dienstag.

Seit Donnerstag arbeiten Restauratoren des Bevaringscenter Nord (Konservationszentrum Nord) an der Untersuchung des Schwertes. Und schon jetzt haben sie neue Erkenntnisse gewonnen. Auf Facebook schreibt das Museum, dass das Schwert eine Inschrift in einer Rille der Scheide zu enthalten scheint. Die Inschrift ist nach der ersten Säuberung des Schwertes zum Vorschein gekommen.

Es ist jedoch noch nicht möglich, mehr darüber zu sagen, was sich genau auf dem Schwert befindet, bevor das ganze Schwert gereinigt sein wird. Die Konservatoren des Bevaringscenters erwarten, das Schwert in etwa einer Woche vollständig gereinigt zu haben.

Die Inschrift selbst ist mehrere Zentimeter lang und mit einem goldfarbenen Metall überzogen, das nach Ansicht des Museums vermutlich Kupfer ist. Inschriften auf Schwertern sind aus anderen Entdeckungen in Europa bekannt und sagen oft aus, wer das Schwert geschmiedet hat. Die bewaffneten Männer hatten jeweils ihr eigenes Wappen oder ihren Namen, den sie auf die Schwerter gravieren ließen.

Niemand weiß bis jetzt, welche Geschichte das Schwert hat und wie es tief in der Erde in der Algade endete. Laut Kenneth Nielsen könnte dieses während eines militärischen Angriffs auf Aalborg oder bei einem Treffen außerhalb der westlichen Wallanlagen der Stadt irgendwann im 13. Jahrhundert geschehen sein. Wahrscheinlich gehörte die Waffe einem Edelmann, denn im Mittelalter war es sehr teuer, ein Schwert zu erwerben.

Aalborg wurde im Mittelalter desöfteren militärisch angegriffen, und aus den schriftlichen Quellen, von denen wir wissen, gibt es zwei, bei denen das Schwert möglicherweise am Machtspiel beteiligt gewesen sein könnte. Es ist die Auseinandersetzung um die Macht des Königs zwischen den Söhnen von König Valdemar Sejr in den 1250er Jahren und wenig später im Jahr 1289, als Marsk Stig Andersen Hvide zusammen mit dem norwegischen König Erik Prestehader versucht, die Stadt zu besetzen“, sagte der Archäologe am Dienstag.

Auf beiden Seiten der Klinge des Schwertes befindet sich eine Aussparung, eine sogenannte Blutrille, die die ohnehin sehr schmale Klinge erleichtern soll – die gesamte Waffe wiegt nur etwas mehr als ein Kilo. In dieser Blutrille ist etwas eingraviert.

„Das Goldene Horn des Mittelalters“, beschreibt ein Archäologe aus Nordjyllands Historiske Museum den spektakulären Fund eines 112 Zentimeter langen Schwertes aus dem 13. Jahrhundert. Es soll im Museum ausgestellt werden.

Das Schwert ist mit einem scheibenförmigen Knopf und einem geraden Paarstab mit rundem Querschnitt gearbeitet und weist im Allgemeinen eine extrem hohe Verarbeitungsqualität auf. Archäologen aus dem Nordjylland Historiske Museum verfolgten die Kanalgrabungen der Stadt im Zentrum von Aalborg fortan ununterbrochen – und machten weitere Funde aus dem Mittelalter.

„Die Gegend ist wie eine Zeittasche ohne Sauerstoff. Viele Dinge sind hier gut erhalten, der größte Teil des Bodens ist dicht und organisch, so dass die Dinge fast so aussehen wie einst. In der Gegend gibt es viele Gruben, die mit Schlacke von Schmiedeabfällen gefüllt sind, und die eine solide Abdeckung bildet, die die Dinge gut schützt. Wahrscheinlich haben die Metallkomponenten der Abfälle auch zur Konservierung des Stahls beigetragen“, sagte Kenneth Nielsen.

Das Schwert wird im Historiske Museum Aalborg ausgestellt, sobald es gereinigt und konserviert sein wird.

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Günter Schwarz – 11.02.2019

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11.02.2019

Was geschah am 11. Februar 1659 in unserem Dänemark?

Die schwedische Armee, die København belagert, greift am 11. Februar 1659 kurz vor Mitternacht an, und wird in aller Härte empfangen, so dass die Armee von Karl X. Gustav, dem König von Schweden von 1654 bis 1660, zurückgeschlagen werden kann.

Der Ostseezugang durch den Øresund blieb lange ein Grund zum Zwist zwischen den Königreichen Dänemark und Schweden. Während Mitte des 16. Jahrhunderts kam es deswegen erneut zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den beiden Königreichen unter König Karl X. Gustav von Schweden und Kong Frederik III. von Dänemark.

Während Dänemark durch den Besitz der südschwedischen Region Skåne (Schonen) eine wirksame auf den Øresund Konrolle ausüben konnte, hatte Schweden im Frieden von Osnabrück bzw, im Westfälischen Frieden von 1648 unter anderem seine Besitzungen in Norddeutschland wie Bremen-Verden, Vorpommern und Wismar behaupten können. Dänemark hatte dagegen um 1650 mit sowohl im Norden Teile Norwegens als auch im Osten Skåne und im Süden Bremen-Verden ausgedehnte Gebiete an seinen Rivalen im nordeuropäischen Raum verloren.

Im Zuge des ersten nordischen Krieges (1655-1660) belagerte der schwedische König Karl X. Gustav seit August 1658 die dänische Hauptstadt København, die er auch von der Seeseite durch seine Flotte einschließen ließ. Auch nach der Niederlage gegen die mit den Dänen verbündeten Niederlande in der Seeschlacht im Øresund am 8. November 1658 und dem Rückzug der schwedischen Flotte in die Ostsee brach Karl X. Gustav die Belagerung von København nicht ab.

Nach gut sechs Monaten Belagerung beschloss Karl X. Gustav, København in der Nacht am 11. Februar 1659 zu stürmen, was jedoch gründlich misslang, und die Schweden mußten sich mit großen Verlusten zurückziehen. Es sollten aber noch weitere anderthalb Jahre vergehen, bis die Belagerung der dänischen Hauptstadt im Sommer 1660 endete.

Bei der zweijährigen Belagerung von København im Nordischen Krieg wurde Valby, das seinerzeit im Westen der dänischen Hauptstadt lag fast vollständig zerstört (1658–1660), was zu Not und Armut führte.

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Günter Schwarz – 11.02.2019