(Holstebro) – Dänemarks populärster Einsiedler, „Guf“, dem TV MIDTVEST mit der Ausstahlung eines Beitrages über ihn am 10. Dezember 2018 zu noch mehr Bekanntheit gesorgt hat und der nur 9 Tage später, am 19. Dezember 2018, im Alter von 83 Jahren verstarb, hat in Holstebro seine eigene Museumsausstellung bekommen.

Steen Ingolf Gad Østerby alias „Guf“

Steen Ingolf Gad Østerby – besser bekannt als „Guf“ – hat eine kleine Ausstellung im Holstebro Museum bekommen. Die Ausstellung besteht aus einigen ausgewählten persönlichen Gegenständen, die nach dem Tod des Einsiedlers dem Museum übergeben wurden.

„Man könnte meinen, die Tasse gehört in eine Spülmaschine, aber ,Guf‘ wollte sie so haben“, sagt Esben Graugaard, Museumsinspektor im Holstebro Museum.

„Wir haben das Gefühl, dass die Leute es interessiert, und es gibt vielleicht auch jemanden, der darüber nachdenkt, was das für ein Mensch war und was hinter ihm steckte, denn sein Leben war schon eine dramatische Geschichte. Ich denke, das bringt Ideen in unser aller alltägliches Leben und reflektiert unsere Gesellschaft. Wir stellen uns die Frage, was wir selbst tun und warum wir so leben, wie wir es tun“, sagt Esben Graugaard, Museumsinspektor im Holstebro Museum.

Viele zollen dem einfachen Leben Tribut, denn „Guf“ lebte im Wald südlich von Skive unweit von Vinderup. Und aus diesem Grund haben nun auch normale Bürger die Möglichkeit, seinem Leben nahe zu kommen.

„Wir dokumentieren, was wir als lebendiges Leben bezeichnen. ,Gufs‘ Leben war sicherlich etwas, das es wert ist, dokumentiert zu werden, wenn man bedenkt, dass es so anders ist. Er lebte 38 Jahre lang in seinem alten abgestellten Bus im Wald und nahm nur Arbeit an, wenn er unbedingt etwas Geld verdienen musste, weil er etwas brauchte, was die Natur ihm nicht gab. Und so trennte er sich von dem Gewohnheitstrott, in dem die meisten von uns stecken. Auf diese Weise glauben wir, dass es einen Wert hat zu sagen, dass es auch einige Menschen gibt, die sich etwas zutrauen“, sagt Esben Graugaard.

„Guf“ hatte viele Bilder in seinem Wagen im Wald. Unter anderem dieses Bild mit seiner sterbenden Pflegemutter und seiner Schwester.

„Guf“ wurde 83 Jahre alt. Seine Asche wurde, wie er sich das gewünscht hatte, in der Natur verstreut, wo er das Gefühl hatte, am meisten zu Hause zu sein.

von

Günter Schwarz – 15.02.2019