(Ahrensburg) – Mehrere Abteilungen des Rathauses Ahrensburg ziehen momentan vorübergehend in Büros um, die in einem Gewerbegebiet angesiedelt sind. Insgesamt 62 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter packen die Kisten und verlassen das denkmalgeschützte Rathaus, denn es wird saniert. Es ist ein aufwendiges Projekt, das voraussichtlich drei Jahre dauern wird und im Zuge dessen wird auch Asbest aus dem 70er-Jahre-Bau entfernt – was die Stadt bislang nur wenigen Angestellten mitgeteilt hat.

An mehreren Stellen sind im Ahrensburger Rathaus asbesthaltige Materialien gefunden worden, wie die Stadt auf Anfrage bestätigt hat. Von einer Gesundheitsgefährdung geht man derzeit allerdings nicht aus. Den Angaben zufolge wurde Asbest zum Beispiel in Brandschutztüren aus dem Jahr 1970 im Keller und im Rathausturm verbaut. Auch in Dichtungen der Heizungs-Anlage im Keller sowie im Auspuff der Notstromanlage fand sich der Stoff. Außerdem in Zementrohren von Toiletten-Anlagen und einem früheren Müllabwurf-Schacht.

„Keine Gesundheitsgefährdung“, zu diesem Ergebnis kommt nach Angaben der Stadt ein Schadstoffgutachten aus dem Juli 2015, erstellt für den geplanten Umbau. Raumluftmessungen hätten ergeben, dass im Gebäude kein Asbest freigesetzt worden sei. Deshalb geht man im Rathaus auch nicht von einer Gesundheitsgefährdung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.

Auch ein befragter unabhängiger Experte erklärte, wenn sich Asbest tatsächlich nur an den von der Stadt angegeben Stellen befinde, sei es wohl eher unbedenklich und eine Freisetzung krebserregender Stoffe unwahrscheinlich.

Allerdings hat die Stadt Ahrensburg die Mehrzahl der im Rathaus Beschäftigten offenbar bislang nicht über den Asbest-Fund informiert. Der Personalrat sei in Kenntnis gesetzt worden, die Mitarbeiter sollen die Information erst zeitnah vor der Sanierung erhalten, heißt es auf Nachfrage von einer Sprecherin des Rathauses.

Unklar ist bislang auch, wieviel die anstehenden Baumaßnahmen und die damit einhergehende Schadstoff-Beseitigung kosten werden.

von

Günter Schwarz – 22.02.2019