Greta Thunberg kommt zur Schüler-Demo nach Hamburg
(Hamburg) – Seit Wochen demonstrieren Schüler immer freitags in vielen Städten Deutschlands für einen besseren Klimaschutz – so auch in Hamburg. Am morgigen Freitag bekommen die Hamburger Schüler prominente Unterstützung von der 16-jährigen schwedischen Aktivistin Greta Thunberg aus Stockholm, die sich als Initiatorin dieser Schülerproteste weltweit einen Namen gemacht hat und die die Bewegung „Fridays for Future“ ins Rollen gebracht hat.
Thunberg kommt erstmals zu einer Schüler-Demo für mehr Klimaschutz nach Deutschland. Sie werde am Freitag in Hamburg ab 08:30 Uhr vom Gänsemarkt aus mit anderen Schülern demonstrieren, sagte ihr Vater. Die Hamburger Schulbehörde bleibt derweil hart, denn wer in der Schulzeit für den Klimaschutz auf die Straße geht, wird mit allen disziplinarischen Konsequenzen als Schulschwänzer betrachtet, was vom Gespräch mit den Eltern, über Einträge ins Zeugnis bis zu möglicherweise 0 Punkten für die mündliche Teilnahme am Unterricht führen kann. Das teilte jedenfalls die Hamburger Schulbehörde mit.
Auch gewährt die Behörde den Schulen nicht die Möglichkeit, Schüler für die Demo zu befreien. Geschehe das dennoch, werde die Schulaufsicht dem nachgehen. Daran ändere sich auch nichts durch den morgigen Besuch von Greta Thunberg in Hamburg.
Greta Thunberg demonstriert seit dem vergangenen August jeden Freitag vor dem Reichstag in der schwedischen Hauptstadt Stockholm für mehr Klimaschutz. Durch ihre Aktion ist sie weit über die Grenzen Schwedens hinaus bekannt geworden. Nach ihrem Vorbild gehen mittlerweile Zehntausende Schüler in verschiedenen Ländern freitags nicht mehr zur Schule, sondern demonstrieren und fordern die Politiker ihres jeweiligen Landes auf, sich stärker für das Klima und dessen Schutz einzusetzen.
Wenn Greta Thunberg am Freitag um 08:30 Uhr auf dem Gänsemarkt auftritt, wird das möglicherweise wieder Hunderte Schüler mobilisieren. Schon vor einer Woche waren es laut Hamburger Polizei rund 800 Schüler. Auf die Frage, ob die Schulbehörde den Streiks auch Positives abgewinnen könne, kam die Antwort: „Sympathie oder Antipathie seien keine relevanten Kriterien im Handeln einer Behörde.“
In Schleswig-Holstein gab es kürzlich dagegen Anerkennung für die Schüler, die sich für besseren Klimaschutz engagieren. Sie finde es klasse, dass sich Schüler auch in Schleswig-Holstein aktiv für ihre Zukunft einsetzen, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Dass die Aktionen während der Schulzeit stattfinden, davon ist die Ministerin hingegen weniger begeistert.
von
Günter Schwarz – 28.02.2019