(Fredericia) – An vielen dänischen Esstischen in privaten Hsaushalten oder auch in Restaurants werden Lachs, Forelle und Kabeljau serviert. Aber jetzt sollen sich die Dänen nach der Vorstellung der Fischereiministerin Eva Kjer Hansen (Venstre / Rechtsliberale Partei), mit neuen „Meeresfrüchten“ vertraut machen, die eigentlich nicht weiter als Speisefische bekannt sind und die die Dänen normalerweise nicht essen.

Anstatt nur Scholle zu essen, sollen sie auch Schalentiere essen Anstatt alle dänischen Schalentiere zu exportieren, sollen die Dänen einige von ihnen selbst behalten und auf den dänischen Tellern servieren. Und anstatt alle Schnecken nach Frankreich und England zu schicken, sollen diese auch in dänische Mägen landen.

Es ist sicherlich noch nur ein Wunsch, den die Fischereiministerin des Landes hat. Gestern besuchte sie den Naturpark Lillebælt (Kleiner Belt) in Fredericia, um sich alle Fischarten und andere Meeresbewohner anzusehen, die in den dänischen Gewässern – und besonders im Lillebælt – vorkommen und dort gefischt werden.

„Wir haben ca. 7.000 Kilometer Küste in Dänemark, und ich glaube, dass wir Dänen das Meer besser kennenlernen sollten“, meint Eva Kjer Hansen.

Die Fischereiministerin des Landes, Eva Kjer Hansen (V), traf heute mit dem Präsidenten des Fischereiverbandes, Allan Buch, zusammen. Beide glauben, dass die Dänen anfangen sollten, auch weniger bekannte Fischarten und Schalentiere zu essen.

Sie traf mit Vertretern des Naturparks Lillebælt und dem Vorsitzenden der Bælternes Fiskeriforening (Belt Fischereiverband) zusammen. Nach einem Fischereiausflug auf dem Belt half die Ministerin bei der Zubereitung der gefangenen Meeresbewohner wie Krebse, Muscheln und Wellhornschnecken mit den Küchenchefs Francis Cardenau und Thomas Larsen, die Köche, Schriftsteller und Experten für dänisches „Meeresgetier“ sind.

„Es war so lecker, all diese Meerestiere bestehend aus Fischen und Schalentiere zu probieren, und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Fischleber probiert. Es schmeckte wirklich lecker“, sagt Eva Kjer Hansen und fährt fort: „Dieser Tag zeigt nur, dass es so viele leckere Lebewesen im Meer gibt, von denen wir nichts wissen.

Doch nicht nur Eva Kjer Hansen glaubt, dass die Dänen nicht alle Möglichkeiten nutzen, die dänische Gewässer ihnen bieten. In dieser Position befindet sich auch die Haltung des Vorsitzenden der Bælternes Fiskeriforening, Allan Buch. Er glaubt, wir müssen die Fischerei insgesamt überdenken.

„Wir suchen nach alternativen Lösungen, und wir müssen etwas tun, um zu überleben, sonst stirbt die Fischerei“, sagt Allan Buch, und er ist überzeugt, dass auch die Dänen bereit sind, sich unter anderem auch an Muscheln, Schnecken und Tintenfische zu gewöhnen. „Die Dänen sind grundsätzlich sehr neugierig“, sagt er und betont, dass gute Rezepte erst entwickelt werden müssen, bevor die Dänen wirklich empfänglich dafür sind, die weniger bekannten Fischarten und andere Meeresfrüchte in den Supermärkten zu kaufen und dann zu Hause auch zu verzehren.

Den Fischern, die in den Küstengewässern ihre Netze auswerfen, fehlt noch die Wirtschaftskraft, um in neue Fangtechniken zu investieren. Aber diese Möglichkeit kann bald erfüllt werden, denn Eva Kjer Hansen will eine Initiative zur Entwicklung der Fischerei der weniger bekannten Fischarten und Meerstieren starten.

von

Günter Schwarz – 05.03.2019