Die Regierung der Færøerne nimmt am 17. März 2000 Verhandlungen mit der dänischen Regierung über die Loslösung der Inselgruppe im Nordatlantik zwischen Schottland und Island vom dänischen Staat auf.

Vor der ersten Jahrtausendwende wurden die Færøerne 999 christianisiert und 1035 ein Teil Norwegens. Mit der dänisch-norwegischen Personalunion von 1380 bis 1814 wurden die Færøerne dann faktisch ein Teil Dänemarks. Nach der Reformation 1538 verewigte sich zudem die Vorherrschaft der dänischen Sprache, da Dänisch die Kirchesprache war.

Nach dem Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 wurde Norwegen von Dänemark getrennt, und die Færøerne verblieben bei Dänemark. Von 1821 bis 1948 waren die Færøerne ein „dänisches Amt“. Seit 1850 galt auch die dänische Verfassung auf den Færøerne, die somit Teil der konstitutionellen dänischen Monarchie waren. Das dänische Handelmonopol wurde 1856 aufgehoben.

Um diese Zeit entstand die neufäröische Schriftsprache. In der Folge entwickelten sich die Færøerne von einer mittelalterlichen Agrargesellschaft zur modernen Fischereination. Der färöische Sprachenstreit sorgte für die Durchsetzung der bedrohten Landessprache als wichtigstes nationales Identitätsmerkmal, die von den ca. 50.000 Menschen auf den Inseln gesprochen wird. Inwieweit die in Döänemark lebenden ca. 30.000 Færøernerne die Sprache noch sprechen, ist nicht bekannt.

Derzeit haben die Færøerne einen weitgehenden Autonomiestatus, und dennoch werden auf den Færøerne die Stimmen lauter, die nach fast 600 Jahren unter dänischer Herrschaft die Unabhängigkeit der Inseln fordern. Die Regierung der Inselgruppe arbeitet an einer eigenen Verfassung, die zu mehr Selbstständigkeit vom dänischen „Mutterland“ führen und die per Volksentscheidet verabschiedet werden soll.

In Umfragen ist die Bevölkerung gespalten. Birgir Enni, ein Seemann, der sich für die Eigenständigkeit seiner Heimat ausspricht, sagt dazu: „Ich bin für die Unabhängigkeit. Wir haben ein gutes Verhältnis zu Dänemark. Das sind gute Menschen. Wir lieben die Dänen, aber wir wollen unabhängig sein.“

Ossur Hovland, Rentner, ist diesbezüglich anderer Ansicht und meint: „Wir sind nur 50.000 Menschen hier. Es ist besser, einer Nation von fünf Millionen anzugehören.“

Die Färöer Inseln haben eine eigene Flagge und eine eigene Sprache. Die Wirtschaft boomt. Zudem gehören die Inseln im Gegensatz zu Dänemark nicht zur EU.

Poul Michelsen, seit 2015 Außenminister der Færøerne unter den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Aksel V. Johannesen und Vorsitzender der Framsókn (Fortschrittspartei), sagt kurz und knapp: „Wir sind keine Dänen, wir werden nie Dänen sein, und wir können keine Dänen sein. Wir sind Færøernerne und fertig!“

Für kurze Zeit waren die Färöer schon einmal während des Zweiten Weltkriegs unabhängig, Damals war Dänemark vom 09, April 1940 bis zum 05. Mai 1945 von Nazi-Deutschland besetzt.

von

Günter Schwarz – 17.03.2019