(Ringsted) – Eine Siedlung aus der Jungsteinzeit verbirgt alte Häuser, von denen eines ein ganz besonders ist. Die Vorbereitung für eine archäologische Ausgrabung einer 5.000 Jahre alten Siedlung ist in einem aufstrebenden Geschäftsgebiet nordöstlich von Ringsted im Gange.

Hier wollen Archäologen 17 Häuser aus der Eisenzeit bzw. der Steinzeit freilegen. Sie erwarten jedoch, dass dort ein ganz besonderer Fund – ein sogenanntes Kulthaus – gemacht werden kann, in dem Totenkultrituale stattfanden.

„Es ist wirklich einzigartig, weil wir auf Sjælland (Seeland) noch keine derartigen Häuser aus der Steinzeit gefunden haben. Eine Theorie besagt, dass man tote Menschen so hergerichtet hat, dass man sie sehen konnte und sie sich von ihren Angehörigen verabschieden konnten“, sagt Sara Lea Kronvang, Archäologin im Museum Vestsjælland.

Die Ausgrabung selbst kostet rund fünf Millionen Kronen (670 Tsd. Euro). Das ist viel Geld, sagt Sara Lea Kronvang, die auch glaubt, dass man allerdings auch viel für das Geld bekommt. „Für das Geld, das wir bekommen, hoffen wir auf etwas Schönes wie Keramik und Knochen zu stoßen – und wenn wir hier einige Gräber finden, werden wir darüber natürlich auch sehr glücklich sein.“

Sara Lea Kronvang gibt zu, dass sie als Archäologin leicht zu erregen ist. „Schau, da ist ein Haus! Und alle Leute denken, da gibt es kein Haus…“, und dabei zeigt sie auf den Boden.

Am Dienstag, dem 26. März 2019, kann man sich von der Begeisterung der Archäologen und der besonderen Euphorie von Sara Lea Kronvang anstecken lassen und die Ausgrabungsstätte von 15:00 bis 17:00 Uhr besichtigen.

von

Günter Schwarz – 18.03.2019