Die dänische Seeheld Peter Willemoes fällt am 22. März 1808 in der Schlacht von Sjællands Odde.

Peter Willemoes war ein dänischer Seeoffizier und fiel am 22. März 1808 im Gefecht bei Sjællands Odde. Er wurde als Seeheld in einem Heldengrab auf der Odde beigesetzt.

Peter Willemoes wurde am 11. Mai 1783 in der Hafenstadt Assens auf Fyn (Fünen) am Lillebælt (Kleiner Belt) geboren, seine Eltern waren der Kämmerer (dän. Amtsforvalter) Christen Christensen Willemoes (1736–1818) und Christiane Dreyer (1753–1832). Seine Brüder waren der Priester Joachim Godske Willemoes, der Arzt Friedrich Wilhelm Willemoes und der Offizier Martin Willemoes-Suhm.

Peter Willemoes wurde schon als 12-jähriger auf die Seekadettenakademie in København geschickt, wo er ein mittelmäßiger Schüler war, der immer wieder gegen die harsche Disziplin rebellierte. Im Jahr 1795 wurde er Kadett und im Jahr 1800 bekam er mit 17 Jahren seinen ersten Offiziersrang als Sekondløjtnant (Leutnant = erste Leutnantsstufe), danach machte er Dienst auf den Orlogschiffen (Sammelbegriff für Kriegsschiffe der Flotten der Niederlande, Dänemarks und Schwedens) „Prinzessin Louise Auguste“ und „Danmark“.

In der Seeschlacht von København am 2. April 1801, die in Dänemark als „Slaget på Reden“ in den Geschichtsbüchern steht, erlangte Willemoes große Berühmtheit. Er hatte das Kommando über die Floßbatterie „Gernerske Flaadebatteri No. 1“, ein unsinkbares, massives Floß aus Holz (dänisch Stykpram) mit 24 Kanonen und 129 Mann Besatzung. In der Schlacht dirigierte er das Floß in eine Position gegenüber dem englischen Linienschiff „Elephant“, das Flaggschiff von Admiral Horatio Nelson und dem Linienschiff „Ganges“. Nach gut 1,5 Stunden Kampf gab Willemoes auf und ließ die Batterie aus der Kampfzone treiben. Er kämpfte mit einer solchen Tapferkeit, dass sogar Horatio Nelson ihn gegenüber Kronürinz Frederik nach der Schlacht belobigte.

Nach der Schlacht wurde Peter Willemoes eine dänische Berühmtheit und Mitglied des Den Danske Frimurerorden (DDFO / Dänischer Freimaurerorden). Aufgrund seines Prominentenstatus wurde seine lockige Haarpracht unter den Frauen Københavns zum modischen Vorbild.

Danach tat er Dienst als erster Offizier auf dem Schoner „Mercurius“, der als Hilfsschiff fürFregatten diente. Im Jahr 1802 unternahm er auf der Fregatte „Rota“ eine Mittelmeerreise. 1804 musterte er auf dem Orlogschiff „Neptunus“ an und am 18. August 1804 wurde er zum Obersteuermann auf dem Paketschiff (Postschiff, das Waren und Passagiere zwischen zwei Häfen befördert) ernannt. 1805 assistierte er dem Kommandeur Lorentz Fisker bei der Erprobung verschiedener Besegelungen für Kanonenboote und wurde noch im selben Jahr mit dem Orlogsschiff „Seieren“ für Truppentransporte eingesetzt.

Peter Willemoes begann auch Jura zu studieren, brach das Studium aber 1807 ab, da er die Erlaubnis bekam, in russische Kriegsdienste einzutreten.

Dieses Engagement war aber nur kurz, denn nach dem englischen Überfall auf København kehrte er sofort zurück und reiste auf dem Landweg nach Hause. Er meldete sich im dänischen Hauptquartier in Rendsborg. Man betreute ihn mit der Aufgabe Truppentransporte zwischen den Inseln Langeland und Lolland zu leiten. Für die gute Ausführung dieser Dienste erhielt er die allerhöchste Anerkennung.

Nach der Beschlagnahmung der gesamten dänischen Flotte durch die Engländer als Folge der Bombardierung von København 1807 heuerte Peter Willemoes auf dem einzigen Linienschiff, das Dänemark verblieben war, der „Prins Christian Frederik“ an. Am 22. März 1808 war er an Bord dieses Schiffes, das mit 68 Kanonen bewaffnet und einer Besatzung von 576 Mann auf dem Weg in den Storebælt (Großen Belt) zurück von Norwegen war. Im Kattegat vor Sjællands Odde traf das Schiff auf einen englischen Flottenverband, der aus zwei Linienschiffen, einer Fregatte und zwei kleineren Schiffen bestand. Nach einigen Stunden Kampf gaben die Dänen auf, da das Schiff sank. An Bord gab es 132 Verletzte und 69 Tote, unter ihnen der 24-jährige Peter Willemoes, der von einer Kugel im Kopf getroffen worden war.

von

Günter Schwarz – 22.03.2019