Fanøer haben genug – fordern Entfernung des Geisterschiffs
(Fanø) – Die Schiffsversicherung Frederikshavn äußert sich weiterhin nicht zu dieser Angelegenheit und ist zu keinem keinem Kommentar bereit. Auch von dem Insolvenzverwalter des Eigners des havarierten Fischkutters „ James Robert“ aus Hvide Sande ist nichts zu hören.
Seit über zwei Monaten ziert jetzt schon das Kutter-Wrack die Küste vor Fanø. Der Fischkutter „James Robert“ geriet am 13. Januar 2019 beim Fischen in der Nordsee in Seenot. Die Besatzung wurde mit einem Hubschrauber der Marine gerettet und das Wrack lief zwei Tage später vor der Küste Fanøs auf.
Der Schiffseigner, der den Kutter bereederte und auch der Schiffsführer war, ist durch den Verlust seines Schiffes in den Konkurs gegangen, und niemand hat seither die Verantwortung für die Entfernung des Wracks übernommen.
Jetzt haben die Lokalpolitiker auf Fanø genug, und sie haben deshalb einen Auftrag an den Konkursverwalter des Kuttereigners mit der Anforderung erteilt, etwas zu tun. „Der Konkursverwalter wurde angewiesen, das Wrack entfernen zu lassen, da man sich ansonsten zu einer einstweiligen Verfügung gezwungen sehe. Es steht keine andere Möglichkeit mehr zur Diskussion“, sagt Christian Lorenzen (Det Konservative Parti), Vorsitzender des Komitees für Wirtschaft, Natur und Technologie auf Fanø.
Die Aufforderung von Fanø, den Kutter zu entfernen, kann jedoch schnell an derselben Stelle landen wie dahin, wo jetzt der Kutter liegt – nämlich ins Wasser fallen. Laut dem Konkursverwalter, Rechtsanwalt Kristian Dalsgaard, ist kein Geld in der Konkursmasse. Und wenn ja, geht das Geld an an Gläubiger, die noch Anspruch auf Geld vom Kuttereigner haben.
Diese Aussage des Rechtsanwalts entmutigt Christian Lorenzen jedoch nicht. „Es kann durchaus sein, dass der Kuttereigner kein Geld hat, aber der Eigentümer hatte eine Haftpflichtversicherung. Daher haben wir auch seine Versicherungsgesellschaft informiert und aufgefordert, für die Bergung des Wracks zu sorgen“, sagt er.
Doch trotz der Forderung auf die Insolvenzmasse und an die Versicherungsgesellschaft scheint der Fall derzeit nicht zum Ende zu kommen. „Ich weiß nicht, was die Verwaltung von Fanø an die Versicherungsgesellschaft geschrieben hat, aber wir haben von der Versicherung nichts gehört oder haben keinen Dialog mit ihr gehabt“, sagt Rechtsanwalt Kristian Dalsgaard.
Der Direktor der Versicherung Frederikshavn, Christian Juul Thaarup, äußert sich nicht dazu. Er weist lediglich darauf hin, dass es sich um einen Versicherungsfall zwischen ihr und dem Nachlassverwalter der Insolvenzmasse handelt.

von
Günter Schwarz – 29.03.2019