Lehrer, die Mitglieder der Danmarks Lærerforening (Dänischer Lehrerverband) sind, werden am 02. April 2013 von den dänischen Grundschulen ausgesperrt.

Dänemarks Regierungschefin, Statsministerin Helle Thorning-Schmidt (Socialdemokraterne), zeigte sich ernstlich besorgt, nachdem in Dänemark die Osterferien 2013 zu Ende gegangen waren – und trotzdem viele Schulen des Landes geschlossen blieben. Rund 69.000 Lehrer wurden von ihrem Dienst befreit, genauer gesagt, sie wurden ausgesperrt, weil die kommunalen Arbeitgeber über diese Arbeitskampfmaßnahme längere Unterrichtszeiten für die Pädagogen erzwingen wollten. Außerdem sollte die Anwesenheitspflicht der Pädagogen an den Schulen ausgeweitet werden.

Die Lehrergewerkschaft lehnte die Forderungen ab und sprach von Maßnahmen zur Kostensenkung in einer „Discountschule“. Nachdem mehrere Wochen ergebnislos lang verhandelt worden war, platzte den Arbeitgebern der Kragen, und sie verhängten ein „Lockout“. Sämtlichen gewerkschaftlich organisierten Lehrern wurde damit das Betreten ihrer Schulen verboten. Betroffen vom unverhofften Schulfrei waren rund 600.000 Schüler der ersten bis neunten Klassen. Es war die größte Aussperrungsmaßnahme, die die dänischen Schulen je erlebt haben,

Statsministerin Helle Thorning-Schmidt beendete die Aussperrung der 69.000 Lehrern im Land per Sondergesetz. Damit wurden den Pädagogen allerdings auch längere Arbeitszeiten auferlegt, die im darauf folgenden Jahr nach den Sommerferien im August 2014 umgesetzt wurden.

Der Dänische Lehrerverband (DLF) ist eine am 4. Mai 1874 gegründete dänische Gewerkschaft der Pädagogen, deren erster Vorsitzender Emil Sauter war.

Emil Sauter, 1832-1901, der zuerst als Sattelmacher ausgebildet wurde, war 1862-83 Lehrer in Vindum bei Bjerringbro und 1883-98 in Gladsaxe. Zusammen mit zwei Kollegen ergriff er 1874 die Initiative zur Gründung eines Lehrerverbandes für Landschullehrer, der 1876 unter dem Namen des Danmarks Lærerforening (DLF) um Grundschullehrer aus Städten erweitert wurde. Sauter war 1874-77 und 1883-94 Vorsitzender der DLF.

Im Jahr 1887 trug seine lebenslange Beschäftigung mit der Qualität des Unterrichtsmaterials zur Gründung des Schulmuseums in Gladsakse bei, nachdem er kurz darauf nach København umgezogen war und das Dänische Schulmuseum nach ihm benannt wurde, das er zu seinem Tod führte. E. Sauter veröffentlichte unter anderem eine Reihe von Unterrichtsmaterialien. u. a. Rechentabellen 1867 und ein Abc 1868.

Emil Sauters Nachfolger, Niels Christian Rom (4. August 1839 in Brøndbyøster – 26. April 1919 in Frederiksberg), war ein Lehrer, Handwerker, Verleger, Druckerpresse, Justizanwalt, Ritter von Dannebrog, Dannebrogsmand und saß im Vorstand der DLF 1874-1883. Vorsitzender des Verbandes war er in den Jahren 1878-1882, und ab 1866 war er auch in der Hausarbeitsbewegung aktiv.

Die meisten DLF-Mitglieder sind in der dänischen Folkeskole (Volksschule) beschäftigt. Der Verein organisiert keine Lehrer aus den privaten, kostenlosen und außerschulischen Bereichen, die unter anderem Mitglieder der Freien Schullehrervereinigung (FSL) sind.

Die DLF ist eine parteipolitische unabhängige Organisation, deren Ziel es ist, die Bildungs-, Wirtschafts- und Dienstleistungsinteressen der Mitglieder zu wahren, den Zusammenhalt zu stärken und für die Entwicklung der Volksschulen zu arbeiten. Der Verein achtet daher nicht nur auf die Interessen der Mitglieder in Bezug auf Bezahlung und Arbeitsbedingungen, sondern auch auf ihre bildungs- und schulpolitischen Aufgaben.

Das DLF-Mitgliedermagazin „Fagbladet Folkeskolen“ wird alle 14 Tage (außer in einigen Wochen in den Sommerferien) an die Mitglieder verteilt. Es begann 1883 als Monatsmagazin unter dem Titel der Danmarks Lærerforening, wurde aber ab dem 12. Juli 1906 in „Folkeskolen“ umbenannt.

Die DLF ist im Besitz der Hotelkette „Sinatur“, zu der „Skarrildhus“ und „Gammel Avernæs“ gehören, und sieist an der „Lån & Spar Bank“ beteiligt.