(Aarhus) – Østjyllands Politi sucht immer noch nach fünf afrikanischen Läufern, die während der Weltmeisterschaft der „World Cross Country Championships 2019“ in Aarhus verschwunden sind. Zwei von ihnen werden jetzt von der Polizei gesucht, da ihre Visa seit dem gestrigen Montag abgelaufen sind. Drei der verschwundenen Athleten verfügen derzeit noch über gültige Visa.

Am Donnerstagabend verschwanden fünf Weltcup-Läufer aus Eritrea aus ihrem Hotelzimmer in Aarhus (SH-UgeAvisen berichtete). Seitdem hat Østjyllands Politi keinen Schatten von ihnen mehr gesehen, sagt Michael Kjeldgaard, der Polizeiinspektor bei der Østjyllands Politi ist. „Sie haben sich bislang nicht gemeldet, und seit das Visum um Mitternacht abgelaufen ist, haben wir jetzt begonnen, nach ihnen zu suchen“, sagt er.

„Mit einem abgelaufenen Visum bedeutet es, dass sich die beiden Läufer nun illegal im Land aufhalten. Die Polizei wird sie deshalb festnehmen, sobald sie auf ihrer Streife auf sie stoßen“, sagt Michael Kjeldgaard. „Da sie nicht mehr legal im Land sind, werden sie wahrscheinlich aus dem Land ausgewiesen“, fügt er hinzu und fährt fort: „Im Moment haben wir keine Ahnung, wo sie sind.“

Gleichzeitig betont er, dass die Polizei nicht der Meinung ist, dass hinter dem mysteriösen Verschwinden der fünf Läufer eine kriminelle Handlung stehen könnte. Nur zwei der Läufer werden derzeit gesucht, da die drei anderen Läufer noch ein gültiges Visum für Dänemark haben.

Beim Dänischen Leichtathletikverband bedauert man die Situation und ist auch traurig darüber, dass die fünf Athleten verschwunden sind.

Am Samstag fand in Aarhus trotz der Abwesenheit der fünf Afrikaner aus Eritrea der WM-Lauf der „World Cross Country Championships 2019“ statt.

Durch diese Geschichte wird der positive Aspekt des Weltcup-Ereignisses bedauerlicherweise in den Schatten gestellt“, sagt Jakob Larsen, Direktor des Dansk Atletik Forbunds. „Das ist äußerst bedauerlich. Dabei denke ich nicht so sehr an den Wettbewerb, sondern mehr an die Diskussion, die später einsetzt. Das bedeutet, dass wir in Zukunft einige Überlegungen anstellen müssen, und das ist wirklich traurig“, sagt er und fährt fort: „Die Leichtathletikverband stand natürlich in regelmäßigem Kontakt mit der Polizei, nachdem derTeamleiter aus Eritea zu uns gekommen war und uns mitteilte, sie hätten ihr Hotelzimmer mit all ihren Sachen verlassen, ohne auszuchecken.“

Abschließend sei noch zu der Veranstaltung anzumerken, dass Joshua Cheptegei der neue Cross-Weltmeister ist. Der erst 22-jährige Läufer aus Uganda gewann das 10,025-km-Rennen im dänischen Aarhus auf einer sehr schweren Strecke mit steilen Anstiegen, Matsch und Sand in 31:40 Minuten vor seinem noch vier Jahre jüngeren Landsmann Jacob Kiplimo in 31:44 Minuten. Zum ersten Mal in der Geschichte der Cross-WM, die 1973 begann, gewann ein Läufer aus Uganda die Goldmedaille.

Im Rennen der Frauen setzte sich mit Hellen Obiri die Favoritin durch. Die Kenianerin gewann über die 10,025 km in 36:14 Minuten nach einem spannenden Zweikampf mit der Äthiopierin Dera Dida, die mit 36:16 Rang zwei belegte.

von

Günter Schwarz – 02.04.2019