Wattenmeerinsel in der digitalen „Superliga“
(Mandø) – Obwohl das kleine Einland Mandø im Wattenmeer etwas abgelegen ist, können sich die derzeit 33 ständigen Inselbewohner über eine blitzschnelle Internetverbindung freuen. Sie haben nach 10 Jahren die Schlacht gewonnen, und es ist ein wirklicher Gewinn für die Insel.
Für die Inselbewohner und insbesondere für ihre Gäste ist wichtig, die Gezeitentabelle überprüfen zu können, um zu wissen, wann es möglich ist, vorsichtig auf der Schotterstraße von und zu nach Mandø fahren zu können.
Schon wenn man sich die nur 7,65 Quadratmeter große Insel inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes nähert, ist die volle Geschwindigkeit erreicht – zumindest wenn es um Internetgeschwindigkeit geht.
„Es gibt keine Löcher, und es ist superschnell“, sagt ein stolzer Claus Christensen, der Vorsitzende vom Mandø Inselrat. „Es ist eine gute Technologie, die hier zu haben ist. Wenn man das geschäftlich betrachtet, erwarten wir im Tourismus eine gute Entwicklung, die heute so etwas verlangt“, pflichtet Karin Fredskild von Mandø Bed & Breakfast bei.
Schnelles Glasfasernetz auf der Insel wurde unter anderem möglich durch den Breitband-Pool von SE. Somit erhielt Mandø einen Zuschuss von fünf Millionen Kronen (670 Tsd. Euro), und seitdem das erste Glasfasernetz verlegt wurde, hat sich Mandø wirklich weiterentwickelt.
Die Einrichtung des Glasfasernetzes auf Mandø bedeutet, dass die Insel im Herbst den ersten Preis bei den „European Broadband Awards“ gewann. Die Inselbewohner wurden ausgezeichnet, weil sie seit 10 Jahren hartnäckig für ihre Sache kämpften, sich keinen Gegenargumenten beugten und „am Ball“ blieben.
Dank
der schnellen Internetverbindung ist es jetzt auch möglich, auf der
Insel Heimarbeitsplätze zu schaffen, und dieses kann sich nur
positiv für die Insel auswirken, da damit neue dauerhafte Bewohner
nach Mandø gezogen werden.
Die Insel hat seit einigen Jahren
einen Bevölkerungsrückgang erlebt. Daher ist es auch wichtig, dass
die Insel wieder gestärkt wird, sagen die Bewohner. „Wenn wir eine
Chance haben wollen, Neuankömmlinge für uns zu gewinnen, müssen
wir die Möglichkeit dazu haben“, sagt Claus Christensen. Daher
hofft er, dass das Glasfasernetz den Trend der Abwanderung jetzt
umkehren kann.
Auch Karin Fredskild vom Mandø Bed & Breakfast glaubt, dass bald wieder mehr Einwohner auf die Insel ziehen werden. „Ich kenne zwei Leute, die derzeit erwägen, hierher zu ziehen, und ich habe um ein Abendessen mit ihnen gewettet, das sie machen“, scherzt sie.
Anzahl der ständigen Einwohner von Mandø
- 1999 – 75
- 2009 – 44
- 2018 – 40
- 2019 – 33
Quelle: Danmarks Statistik
von
Günter Schwarz – 04.04.2019