Alte Levensauer Brücke wird für Brückenneubau gesperrt
(Kiel) – Ab heute ist die Alte Levensauer Hochbrücke, ein Lieblingsprojekt von Kaiser Wilhelm II., von dem er vor 125 den Grundstein legte, für den Straßenverkehr gesperrt. Der Kaiser lobte das Bauwerk als die schönste Brücke über den nach seinem Großvater, Kaiser Wilhelm I., benannten Kaiser-Wilhelm-Kanal. Vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt heißt es, die alte Brücke soll wegen der Verbreiterung des Nord-Ostsee-Kanals durch eine neue Brücke ersetzt werden.
Die Levensauer Hochbrücke bei Kiel ist die älteste Brücke über den NOK und gilt mit ihrer Spannweite von 163 Metern als Nadelöhr. Die Straßen- und Eisenbahnbrücke wurde von 1893 bis 1894 errichtet, um die Bahnstrecke Kiel–Flensburg und die Chaussee Kiel–Eckernförde über den Nord-Ostsee-Kanal zu führen. Zwar war der Kanal damals zwar noch nicht vollendet, aber an dieser Stelle war er schon als Ersatz für den Eider-Kanal mit Süßwasser gefüllt, der von dem Fluss Levensau gespeist wurde, der 1784 zu Eider-Kanal ausgebaut worden war.
Im Rahmen der Vorbereitungen für den Ersatzneubau der alten Levensauer Hochbrücke haben die Arbeiten begonnen. Im nächsten Jahr sollen dann die Gründungsarbeiten für die neue Brücke beginnen.
Der Kanal soll innerhalb der nächsten zehn Jahren verbreitert werden, um auch die Oststrecke von der aktuellen Kanalbreite von 102,5 Mater auch auf die auf der Weststrecke vorhandenen 162 Meter auszubauen. Derzeit darf immer nur ein Schiff unter der Brücke hindurchfahren, was häufig zu langen Wartezeiten führt.
Die momentan genannten Kosten für den Neubau sollen bei etwa 100 Millionen Euro liegen. Der Abriss der alten Levensauer Hochbrücke wird dann wahrscheinlich frühestens 2023 stattfinden, und spätestens 2024 soll der Verkehr über die neue Brücke fließen.
von
Günter Schwarz – 15.04.2019