Der Ausbruch der afrikanischen Schweinepest in China hat die Landwirtschaft der dänischen Schweinehalter in den letzten Wochen massiv beeinflusst. Hans Jørgen Boel ist jetzt besonders zufrieden mit seiner Arbeit als Schweineproduzent.

„Es ist toll, so wie es ist, und wenn ein Schwein plötzlich nicht nur Geld kostet und man mit ihm Geld verdienen kann“, sagt Hans Jørgen Boel.

Der Ausbruch der Schweinepest in China hat die Nachfrage und den Preis für dänisches Schweinefleisch massiv erhöht. Auf seinem Hof nördlich von Hjørring produzierte Hans Jørgen Boel bisher rund 23.000 Ferkel mit einem Stückpreis von weniger als 200 Kronen (26,80 Euro). In den letzten Wochen hat sich dies erheblich geändert. Die Schweineproduzenten erhalten jetzt rund 230 Kronen (30,80 Euro) pro Ferkel.

Auch bei Danish Crown bemerkt man die chinesische Nachfrage. Die Exporte des Schlachthofgiganten nach China sind seit dem Jahreswechsel um über 30 Prozent gestiegen. „Die Chinesen suchen gerade nach der ganzen Palette von dem, was wir anbieten. Wenn wir unsere Gesamtproduktion und unsere Exporte betrachten, sind es ungefähr 25 bis 30 Prozent, die wir nach China liefern“, sagt Lars Albertsen, globaler Verkaufsleiter bei Danish Crown. „Dieser Exportboom kann aber gleichzeitig einen Preisanstieg für Schweinefleisch in Dänemark bedeuten“, sagt Lars Albertsen.

Die gestiegene Nachfrage und steigende Preise sind dem Landwirt Hans Jørgen Boel recht willkommen – nach mehreren Jahren mit fallenden Preisen und der Dürre im letzten Sommer. „Zumindest haben wir finanziell einige Turbulenzen hinter uns, die wir jetzt gerne geglättet hätten. Aber ich bin schon seit so vielen Jahren an diesem Geschäft beteiligt, dass ich weiß, dass es, sobald es nach oben geht, auch ganz schnell wieder nach unten gehen kann“, sagt Hans Jørgen Boel.

Bei LandboNord sieht man ebenfalls die positive Entwicklung. Hier sagt der Vorsitzende des Schweineproduzentenverbands, Torben Farum, dass die Preiserhöhung für die dänischen Schweinehalter, von denen mehrere in den letzten Jahren ihren Betrieb schließen mussten, dringend nötig ist. Daher ist die jetzige Situation eine willkommene Gelegenheit für sie, ihre Schulden abzubauen.

von

Günter Schwarz – 18.04.2019