Was geschah am 19. April 1954 in unserem Dänemark?
Der Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor Steen Springborg betritt am 19. April 1954 in Aarhus die Bühnenbretter des Lebens, die für ihn die Welt bedeuten.
Steen Springborg, Sohn des Immobilienmaklers Åge Springborg und dessen Ehefrau, der Immobilienmaklerin Greta Wexø, wurde als 17-Jähriger in der Schauspielschule des Aarhus Teaters aufgenommen. Er debütierte dort in der Titelrolle in Roger Vitracs „Victor oder die Kinder an die Macht“ und ging nach seinem Abschluss 1974 an das Det Kongelige Teater nach København, wo er . einen großen Durchbruch im „Hesteguden“ (Der Pferdegott) erzielt.
Det Kongelige Teater verließ Springborg wieder 1979 und spielte danach u, a. im Caféteatret und Folketeatret. Er spielte Theater wie ein pssionierter Schauspieler, betätigte sich aber auch als Regisseur und Theaterdirektor. So war er in den Jahren 1985-88 Direktor von Lorry und nach 1989 wechselte er zum Amager-Scenen und Gladsaxe Teater. Zusammen mit Ole Ernst hat er mehrere Kabaretts und unter anderem im Fernsehen gemacht. beteiligte sich als Detektiv an der Fernsehserie „En by i provinsen“ (Eine Stadt in der Provinz).
Steen Sprinborg war zunächst in erster Ehe, die er am 07.06.1953 mit der Theaterinspizientin Marianne Buch Quistorff einging, verheiratet. Später am 16. November 1979 heiratete er die Regisseurin Alexandra Foss.In Film und Fernsehen ist Springborg in zwei sehr unterschiedlichen Versionen bekannt. Da ist der junge Springborg – ein unschuldig aussehender, unfertiger Jugendlicher mit einem Hauch von Dekadentem, was die Ausstrahlung seines Jungen angeht. Und da ist der ältere Springborg, der sein Wachstum um einige Kilogramm erhöht hat und vor allem in der Rolle des zynischen und stumpfen Materialisten zu sehen ist.
Der frühlingsfrische Springborg spielt mit der großartigen Sicherheits- und Kameraserie Bent Christensens Zauberassistent in Kirsten Thorups und Ole Roos‘ Fernsehspiel „Sæsonen slutter“ (1971 / Die Saison endet), wo er die naive Figur in einem erotischen Dreieckspiel ist, zu dem auch Anne-Lise Gabold gehört. Im Film debütierte er mit einer statistisch kleinen Rolle als glücklicher Partyteilnehmer am Ole-Ernst-Tatort „Per“ (1975), und im selben Jahr wurde er für eine Bodil-Nominierung für seine Nebenrolle im Krimi „Kun sandheden“ (Nur die Wahrheit) nominiert, in dem er einige gut gespielte Dramaszenen hat – einer der Mordverdächtigen des Films.
13 Jahre später ist er in der Rolle eines großen Bauern zu sehen, was mit seiner zunehmenden Beschäftigung mit dem eher leichten Theaterrepertoire übereinstimmt. „Elvis Hansen – en samfundshjælper“ (1988 / Elvis Hansen – ein Gemeindehelfer) ist eine reine dänische Folk-Farce, bei der Springborg mit manischer Energie den biertrinkenden, arbeitslosen männlichen Chauvinisten spielt, der ständig über seine eigenen Witze lacht. Eine Revynummer verschmiert zu dünn.
Drei Jahre später hat er eine kleine, gut konzipierte Rolle als Schullehrer im Occupation-Film „Drengene fra Skt. Petri“ (1991 / Die Jungs aus St. Petri), und er eignet sich gut als versauter Verwöhn- und Kulturratsvorsitzender in der vierten Sektion der Fernsehserie „Strisser på Samsø“ (1997) -98). Die Krätze scheint für ihn zu lügen, denn er ist fast ebenso überzeugend unbequem wie der opportunistische Redakteur der Fernsehserie „Edderkoppen“ (2000 / Die Spinne)
von
Günter Schwarz – 19.04.2019