(Aarhus) – Das Besatzungssmuseum in Aarhus sucht Schauspieler für eine neue Ausstellung. „Guten Tag, danke schön und auf Wiedersehen“. Ja, viele Dänen können ein wenig Deutsch sprechen, aber es ist Schuldeutsch, und es reicht nicht aus, eine Rolle als Schauspieler zu bekommen, wenn das Besatzungsmuseum in Aarhus nach einer umfassenden Renovierung im April eröffnet wird.

Derzeit suchen das Museum und der Verein Den Gamle By (Die alte Stadt) nach Schauspielern für eine Reihe von Kurzfilmsequenzen, die als interaktive Portraits im Museum aufgenommen werden, um es den Besuchern wirklich nahe zu bringen.

„Sie müssen fließend deutsch sprechen können und die deutsche Sprache in ihrem Alltag verwendet haben. Es muss so glaubwürdig wie möglich und ohne dänischen Akzent sein“, sagt Søren Tange Rasmussen, der als Museumsinspektor und General Manager des Besatzungsmuseums in Aarhus tätig ist.

Das neue Museum gehört zu Den Gamle By und die Ausstellung wird wie eine unterirdische Zeitreise in die Geschichte in „Aarhus Fortæller“ (Aarhus Geschichten) entwickelt, in der unter anderem menschliche Geschichten im Mittelpunkt stehen. Es werden eine Reihe interaktiver Porträts von Menschen und ihren Schicksalen während des Krieges gezeigt, die über Themen wie Unterdrückung, Alltag und Gegner sprechen.

Das Besatzungsmuseum sucht folgende Rollen für kurze Filmsequenzen zu besetzen:

  • junger deutscher Soldat (Mann, Anfang der 20er Jahre)
  • deutscher Offizier (Mann, 50-60 Jahre)
  • Gestapo-Offizier (Mann, 50-55 Jahre, der Dänisch mit deutschem Akzent spricht)
  • Marine Soldat (Mann, 35-45 Jahre)
  • Soldatin (Frau, Ende 20)
  • deutscher Flüchtling (Frau, 40-45 Jahre)

Quelle: Das Besatzungsmuseum und Den Gamle By

„Wir möchten uns unter anderem auf das tägliche Leben im Krieg konzentrieren. Wie es war, Kleidung aus miserablen Materialien zu tragen, oder wie es war, Kaffeeersatz zu trinken und mit Verdunkelungsvorhängen zu leben“, sagt Søren Tange Rasmussen, Museumsinspektor des Besatzungsmuseums in Aarhus.

Gleichzeitig muss es auch ein menschliches Bild von den Deutschen geben, die in Dänemark in den Krieg geschickt wurden. „Ich denke, wenn Sie sich diese Geschichten anhören, kommen Sie wahrscheinlich zu der Erkenntnis, dass es sich um ganz bormale Menschen handelt, die nicht anders als wir alle sind“, sagt Søren Tange Rasmussen und fährt fort: „Aber wir werden nicht nur süße, harmlose und gar schöne Geschichten über die Deutschen erzählen. Zum Beispiel haben wir eine Geschichte über einen jungen deutschen Soldaten, der von den Nazis geschult und während des Krieges indoktriniert wurde. Er ist einer derjenigen, dem die meisten nicht zustimmen werden, wer seine Geschichte hört“, sagt Søren Tange Rasmussen.

Das Besatzungsmuseum wird bis April 2020 mit der Ausstellung geöffnet bleiben, als Dänemark 80 Jahre zuvor am 9, April von der deutschen Wehrmacht besetzt wurde.

von

Günter Schwarz – 22.04.2019

Foto: Aarhus-Besatzungsmuseum