(Odense) – Der „Stærekassen“ (Starenkasten), wie die fest installierten Blitzer in Dänemark genannt werden, im Bogensevej in Odense ist die große „Einnahmekiste“ in Dänemark, die für das Finanzministerium am lukrativsten war, berichtet der Fernsehsender TV 2.

Seit dem 20. Oktober 2018, als die Blitzanlage aufgestellt wurde, wurden allein von ihr aus 4.429 Geldbußen in Höhe von knapp 6,3 Mio. Kronen (843,5 Tsd. Euro) verhängt. Das besagen die neue Zahlen der Straßenverkehrsbehörde.

Laila Larsen freut sich darüber, die als Hausfriseurin zu ihren Kunden fährt und deshalb viel im Auto unterwegs ist. „Ich finde es schön, dass der ,Stærekassen‘ hier ist. Er scheint vorbeugend zu sein. Ich fahre überall hin, und die Leute fahren manchmal wie die Verrückten. Ich denke oft, dass es mehr von diesen Anlagen oder mehr Polizei geben muss“, meint Laila Larsen.

Allerdings ist nicht jeder zufrieden. Lars Bohlin wurde im Bogensevej von dem „Stærekassen“ erwischt, weil er drei Kilometer pro Stunde über die zulässige Geschwindigkeit fuhr, und dafür gab es eine Geldstrafe von 1.000 Kronen (134 Euro). „Ich bin es leid. Ich hoffe, es haben einige den Mut, die ihm eines Tages mit Steinen bewerfen und zurtrümmern. Ich denke, es ist ein total verrückter Ort, um einen „Stærekassen“ zu platzieren. Zum Beispiel solten sie ihn lieber in Vollsmose austellen, wo sie mit 200 Stundenkilometer durch den Stadtteil donnern“, schimpft Lars Bohlin.

„Im Allgemeinen finde ich, dass es mit „Stærekassen“ dumm ist. Ich kann nicht glauben, dass es um Sicherheit geht, wenn ich eine so hohe Strafe bekomme, weil ich drei Kilometer pro Stunde zu schnell gefahren bin. Schließlich sind die Autos sind heute viel sicherer als vor 30 Jahren. Ich denke, das ist reine Abzocke“, sagt Lars Bohlin.

Die „Stærekassen“ wurden dort aufgestellt, wo zwischen 2011 und 2015 Unfälle aufgrund von Hochgeschwindigkeitsüberschreitungen mit mindestens vier Personenschäden geschehen sind. Landesweit wurden bisher 37.183 Geldbußen verhängt – die der Staatskasse einen Betrag von 56,8 Millionen Kronen (7,6 Mio. Euro) eingebracht haben.

von

Günter Schwarz – 27.04.2019