Der Einbrecher „Det borende X“ (Der bohrende X), der in Dänemark einen hohen Bekanntsheitsgrad genießt, wird am 30. April 1931 in København verhaftet; er stellt sich als ein unscheibarer Gemüsehändler heraus.

Der am Julius Alfred 29. April 1881 in Vemmelev in Sydvestsjælland geborene Torvald Hansen, auch bekannt als „Det borende X“. änderte 1924 den Namen in Julius Alfred Torvald Framlev, und er war ein lange gesuchter Einbrecher, dessen Spezialität Tresore in öffentlichen Ämtern waren.

Der Deckname „Det borende X“, die er von den Veröffentlichungen seiner Taten in den Zeitungen erhielt, ist auf die Bohrlöcher in den Schlössern der Tresore zurückzuführen, die wie ein „X“ aussahen. Er arbeitete in den Jahren 1909 bis 1931, in denen er 58 Tresore aufbohrte und eine erheblich Beute machte.

Von seiner beruflichen Ausbildung war er ausgebildeter Maschinenarbeiter, übte aber viele andere Berufe aus, unter anderem als Gemüsehändler bei Vesterbro in København. Am 1. Mai 1931 wurde nach einem Einbruch in einem Postamt in Rahbeks Allé in Frederiksberg bei der Verhaftung durch die Polizei enthüllt, das es sich bei ihm um den über lange Jahren gesucht Einbrecher „Det borende X“ handelte. Tatsächlich war der Dieb ein unscheinbarerer Gemüsehändler, der an Geldmangel litt – ein Geldmangel, das ihn ins Verbrechen getrieben hat.

Der junge Thorvald Framlev hatte immer davon geträumt, seinen eigenen Gemüsehandel zu erwerben, aber er konnte es sich nicht leisten, seinen eigenen Laden zu gründen. Stattdessen wurde er im Alter von 23 Jahren als Maschinenarbeiter ausgebildet. Er war verheiratet mit Gerhardine und Vater von drei Kindern.

Jahrelang litt Framlev unter starken Bauchschmerzen, von denen seine Frau wusste, aber sie war dennoch schockiert, als er eines Tages mit starken Krämpfen in einer Molkerei zusammenbrach. Thorvald Framlev wurde gegen seinen Willen zehn Tage im Krankenhaus behandelt, und hier wurde ihm auch gesagt, dass seine Schmerzen nichts mit dem von ihm vermuteten Magengeschwür zu tun habe.

Es war der 08. Januar 1909, an dem er seinen ersten Einbruch beging, bei dem er 85 Kronen erbeutete. In seinem erlernten Beruf verdiente ein Maschenarbeiter seinerzeit in Dänemark 130 Kronen im Monat, und er begann die Einbrüche zu begehen, um seine Familie vor der Armut zu bewahren.

Mit zunehmenden Einbrüchen wurden seine geschäftlichen Träume immer größer. Bis zu seiner Festnahme im Jahr 1931 gelang es dem Meisterdieb, zwei Gemüsehändler, zwei Musikläden, ein Kampfsportgeschäft, ein Kinderbekleidungsgeschäft und einen riesigen Obstgarten zu besitzen!
Alle Läden gingen jedoch auch in Rekordzeit wieder in den Konkurs, da er seine Waren zu teuer einkaufte und zu billig verkaufte.

Zusammen mit seiner Familie zog er in eine große Wohnung am Jagtvej und später auf das Gelände einer Obstplantage, ehe Gerhardine den Zusammenhang zwischen dem großen Einkommen ihres Mannes und den Schlagzeilen in den Zeitungen entdeckte, die regelmäßig über den geheimnisvollen „Det borende X“ schrieben. Daraufhin nahm sie die Kinder und verließ ihren Mann. Somit gab es für Framlev eigentlich keinen Grund mehr, das Doppelleben aufrechtzuerhalten, und die Diebstähle zu begehen, und trotzdem machte er weiter.

Die Polizei war es leid, von „Det borende X“ genarrt zu werden, der jahrzehntelang Postämter, Banken und Anwaltskanzleien um große Summen erleichtert hatte, ohne Spuren zu hinterlassen. Die häufigen Diebstähle führten jedoch allmählich zu einem bestimmten Muster, denn die Einbrüche wurden immer in der Nacht vor einem Feiertag begangen. So waren in der Nacht vor dem Buß- und Bettag 1931 die Straßen von København voller Polizei. Und zwei Beamten gelang es dann auch, den Einbrecher in der Rahbeks Allé bei einem Einbruch auf frischer Tat festzunehmen.

Kramlev hatte während seiner kriminellen Karriere mehr als 160.000 Kronen erbeutet und viel Geld zurückgelegt. Die Summe entsprach einem Gehalt von 100 Jahren für einen Maschinenarbeiter. Thorvald Framlev wurde für seine Taten zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt und im Staatsgefängnis Horsens inhaftiert.

Während seiner Haft wurde bei ihm eine schwere Nierenerkrankung diagnostiziert, und er wurde zunächste in das Hospital des Gefängnisses eingeliefert, wo er sich zusätzlich eine Lungenentzündung zuzog. Julius Alfred Torvald Hansen verstarb am 01. April 1933 in der Haft in Horsens und wurde am 10. April 1934 auf dem Friedhof von Bispebjerg bestattet.