(Holstebro) – Andreas, Mads, Lauge und Hans haben Ruhe gefunden, indem sie malen, anstatt den Tag mit Computerspielen zu füllen oder mit Bier hinterzuschütten.

Alle vier sind Anfang 20 und haben Computer und Bier eingetauscht. Sie verbringen ihre Freizeit jetzt mit einer etwas anderen Form der kreativen Freizeitgestaltung zur Unterhaltung.

„Am ersten Abend, als wir alle dasaßen und eine leere Leinwand vor uns hatten, war ich ein bisschen unsicher, was ich damit tun sollte“, sagt Mads Rødgaard Bojesen. Er und die anderen drei Jungen haben in der Abendschule in Holstebro angefangen, mit Acryl zu malen, und inzwischen hat es ihnen völlig neue Energie gegeben sowie bei psychischen Problemen geholfen.

Einige der jungen Leute hatten es psychisch schwer, bevor sie zu malen begannen. „Dann sind wir nicht wirklich aus dem Haus gekommen, und wir saßen viel vor dem Computer und haben nichts Sinnvolles etwas getan. Doch dann fragte mich mein Freund, ob wir nicht an einem Malkurs teilnehmen sollten, und dann hat er uns beide zum Malkurs angemeldet. Es hat Spaß gemacht und jetzt macht es Mega-Spaß“, sagt Andreas Rohde.

Die Zweiergruppe verdoppelte sich und aus zwei wurden vier, und seitdem treffen sich die vier Freunde in einer Scheune in der Nähe von Struer und malen dort zusammen, wenn sie nicht in der Abendschule in Holstebro sind.

„Es gibt uns Ruhe und Entspannung. Anstatt ständig herumzurennen oder im Netz herumzusurfen, um mit Menschen zusammen zu sein, können Sie sich nun einfach selbst mit einem Gemälde in Ruhe auseinandersetzen und kreativ sein. Oder sie treffe sich natürlich mit einigen anderen Kameraden und unterhalten sich mit ihnen über ganz alltägliche Dinge. Sie haben jetzt auch Themen, über die sie sprechen können, und das finde ich wirklich fantastisch“, schwärmtt Andreas Rohde.

Wenn vier jungen Männer im „besten Alter“ plötzlich Computerspiele und Bier mit Pinsel und Leinwand tauschen, ist das für manche ihrer anderen Kameraden schwer zu verstehen. So zweifelten einige Freunde ihrer Freunde ihr Tun anfangs arg an, aber das hat sich mittlerweile geändert.

„Viele unserer Freunde mögen es für etwas seltsam halten. Aber damit können wir leben, weil wir viel Spaß dabei haben, und sie denken, dass es keinen Spaß macht. Wir hatten auch schon einige Freunde mit an der Scheune. Und es kann durchaus gut sein, dass sie nicht so kreativ sind, sondern nur zugucken und vor unseren Gemälden zu stehen und zusehen, wie wir es machen. Es ist ein cooles Gefühl“, erklärt Andreas Rohde.

Die vier haben die Scheune nach und nach mit ihren Bildern gefüllt, aber sie hoffen, dass es in Zukunft nicht mehr so voll sein wird wie jetzt. „Ich habe jetzt eine Website erstellt, und dann hoffen wir, wenn wir ein bisschen Glück haben, dass es jemanden gibt, der etwas kaufen möchte“, sagt Andreas Rohde im Namen der vier jungen Maler.

von

Günter Schwarz – 03.05.2019