Was geschah am 29. Mai 2001 in unserem Dänemark?
Am 29. Mai 2001 beschließen die Bewohner von Bornholm per Referendum, dass die fünf Gemeinden der Insel und eine Grafschaft abgeschafft und durch eine einzige Einheit (eine regionale Gemeinde) ersetzt werden, die von einem Inselrat geführt wird.
Bornholm ist zusammen mit sechs unbewohnten kleinen Nebeninselnmit einer Fläche von insgesamt elf Hektar die östlichste Insel und Gemeinde Dänemarks. Die Ostseeinsel liegt zwischen dem schwedischen Skåne (Schonen) und der polnischen Woiwodschaft Westpommern, etwa 150 km südöstlich von København und 80 km nordöstlich von Rügen. Die Südküste Schwedens ist etwa 40 km entfernt. Die Insel hat nach dem Stand vom 01. Januar 2018 insgesamt 39.695 Bewohner, die teilweise Bornholmsk, einen ostdänisch-schonischen Dialekt sprechen.
Die nahegelegenen Schäreninseln Christiansø und Frederiksø gehören zu keiner Kommune, sondern werden als einzige Gebiete Dänemarks direkt vom Verteidigungsministerium verwaltet. Sie bilden jedoch zusammen mit Bornholm einen Jandsdel (Landesteil), den Landsdel Bornholm.
Die Bornholms Amtskommune/Amt (Amt Bornholm) wurde Ende 2002 abgeschafft. Das Amt und die früheren fünf Kommunen wurden in der Einheit Bornholms Regionskommune zusammengefasst. Diese Kommune hatte vom 1. Januar 2003 bis zum 31. Dezember 2006 den Status einer kreisfreien Gemeinde und stand somit auf einer Stufe mit København und Frederiksberg. Die früher selbständigen Kommunen Aarkirkeby. Allinge-Gudhjem, Hasle, Neksø und Rønne sind Teilgemeinden von Bornholm geworden.
Diese Gebietsreform war Ergebnis einer Volksabstimmung vom 29. Mai 2001. Verwaltungssitz ist nach wie vor Rønne. Seit 2007 gehört Bornholm wie København und Frederiksberg zur Region Hovedstaden (Hauptstadt) und hat seinen Amtstatus verloren.
Auf dem Bornholm liegen die folgenden Kirchspielgemeinden, die auf Dänisch „Sogn“ genannt werden, außer Christiansø, das 18 km nordöstlich von Bornholm liegt, und Ortschaften mit über 200 Einwohnern, die nach der Defination der dänischen Statistikbehörde „Byer“ heißen, bei einer eingetragenen Einwohnerzahl von Null hatte der Ort in der Vergangenheit mehr als 200 Einwohner.
Aufgrund seiner Randlage entwickelte sich Bornholm in den Nachkriegsjahren nur langsam. Ein Aufschwung für die damals knapp 50.000 Inselbewohner setzte mit dem Tourismus ein. Die Insel ist durch zahlreiche Wander- und Radwege erschlossen. Badetourismus ist an mehreren Stränden möglich.
Der Strand von Dueodde im Süden der Insel besitzt einen der feinsten Sände an der Ostsee. Golfspielen, Klettern, Reiten, Radfahren und andere sportliche Betätigungen sind möglich. Für den Kunst- und Kulturtourismus sind Bornholms Kunstmuseum sowie das naturwissenschaftliche Museum Natur Bornholm wichtige Faktoren.
Kunsthandwerkliche Produkte werden auf der Insel selbst gefertigt, wie etwa Erzeugnisse der zahlreichen Glasbläsereien und das Bornholmer Steinzeug. Fischräuchereien bieten ein vielfältiges einheimisches Speisenangebot, etwa Bückling. Die Hafenstadt Rønne wird gern von Tagestouristen besucht. Das Beherbergungsangebot reicht von Jugendherbergen in den Hauptorten bis hin zu Fünf-Sterne-Hotels in Rønne, im südlichen Balka und im nordöstlichen Sandvig. Ferienhauszentren und Sitz mehrerer Hotels sind die Küstenorte Dueodde, Balka, Sømarken und Allinge-Sandvig.
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Günter Schwarz – 29.05.2019
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29.05.2019
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Günter Schwarz – 29.05.2019