(Venø) – Die Limfjordinsel Venø kämpft gegen die Entvölkerung. Aus diesem Grund versuchen die Inselbewohner an diesem Wochenende, neue Bürger für die Insel unter Touristen anzuwerben.

Fragt man die meisten Insulaner, sagen diese wahrscheinlich, dass ein Inselleben einem guten Leben gleichkommt. Zumindest meinen sie das auf Venø, und deshalb denken sie auch daran, mehr Leute auf die Insel zu locken, die ein Leben dort ausprobieren möchten.

Über Pfingsten versuchen die Inselbewohner von Venø, Touristen der Insel den Reiz ihres Eilandes nahe zu bringen. Sie tun dieses, indem sie Menschen mit kostenlosen Fährverbindungen und vielen verschiedenen Veranstaltungen wie Seekajakfahren, Schatzsuche und einer Kirchenwanderung zu verführen suchen.

„Wir möchten, dass die Leute sehen, welche schöne Insel wir haben. Sie sollen gerne wiederkommen und sich vielleicht sogar hier niederlassen“, sagt Erling Roseth, Vorsitzender der Venø Beboerforening (Bewohnerverein).

Venø liegt im Limfjord drei Kilometer nördlich von Struer. Sie ist 7,5 Kilometer lang und hat 180 Einwohner. Die Anzahl der Inselbewohner nimmt jedoch ab. In den letzten drei Jahren sind 15 Menschen von der Insel weggezogen. Das entspricht 8 Prozent.

„Leider geht es in die falsche Richtung. Wir möchten, dass mehr Leute kommen und länger hier bleiben. Es ist ein schöner Ort. Mehr Menschen sollten das Glück des Lebens erfahren, wie es ist, auf einer schönen Insel mit all den Qualitäten zu leben, wie wir sie haben. Wir haben frischen Wind, Sonne, Regen und Sturm. Wir haben alles“, sagt Erling Roseth.

Die aktiven Venage-Tage, wie die Einheimischen die Tage auf Venø getauft haben, haben bereits Hunderte von Menschen angezogen. Unter anderem ist nicht jeder gegen eine dauerhafte Existenz auf Venø.

„Ich denke, der Trend geht dahin, dass sich Menschen dort ansiedeln, wo Dinge geschehen. Die Leute tendieren dazu, dass sie überall hingehen, wo von allem etwas ist. Persönlich könnte ich hierher umziehen. Es ist ein großartiger Ort. Es ist wirklich schön hier. Ich mag keine größeren Orte, und ich mag es, dass es nicht zu viele Leute auf der Insel gibt“, sagt Mads Lund aus Lem.

Jedoch nicht jeder wäre ebenso bereit, die Zelte irgendwo abzubrechen, um sich auf der kleinen Insel im Limfjord niederzulassen. „Es ist einfach so schön hier, aber man kann nicht einfach weg, um beispielsweise einzukaufen, wenn etwas fehlt. Das wäre ein bisschen schwierig von hier“, sagt Tine Madsen, die aus Ebeltoft kommt.

Der Beboerformanden (Einwohnervorsitzende) erkennt auch an, dass man einige Gewohnheiten ändern muss, wenn man sich auf Venø niederlassen möchte. „Sie müssen Ihr Leben ein wenig planen – auf die Uhr schauen, wann die Fähre fährt. Man muss sich also anpassen, aber für mich ist das überhaupt kein Problem“, sagt Erling Roseth.

von

Günter Schwarz – 10.06.2019