Fregatte „Jylland“ bekommt neuen 48 Meter Mast von 13 Tonnen
(Ebeltoft) – Es gab Fragen zum Setzen des Mastes, die vorab schlimmer klangen, als die Werftarbeiter erwartet hatten. Doch es war eine großartige Arbeit, die heute auf der Fregatte „Jylland“ fertiggestellt wurde, denn der Kreuzmast der 1860 auf der Marinewerft in Holmen bei København gebauten Fregatte steht.
Die „Jylland“ war das letzte aus Holz gebaute Kriegschiff der dänischen Marine. Am 9. Mai 1864 nahm sie im Rahmen des Deutsch-Dänischen Krieges an dem Seegefecht bei Helgolandauf dänischer Seite teil, bei der die preußische Flotte vertroeben wurde. Nach Ende des Krieges 1866 wurde sie mehrfach wechselnd als Exerzierschiff und für zahlreiche Fahrten u. a. von 1874 bis 1886 zu repräsentativen Zwecken von Kong Christian IX. eingesetzt, bis sie 1908 außer Dienst gestellt wurde.
Seit 1994 steht die „Jylland“ in Ebeltoft als Museum für Besichtigungen offen. Sie ist Teil eines maritimen Museums, das rund um das Trockendock, in dem sie liegt, aufgebaut wurde. In diesem Museum werden Teile ihrer Geschichte, aber auch andere geschichtsrelevante maritime Ereignisse dargestellt.
Seit November 2018 fehlt dem fast 160 Jahre alten Holzschiff der kleinste Mast, der Kreuzmast, der wegen Beschädigung im Holz abgebaut wurde. Während des ganzen Winters haben Schiffsbaumeister, Maler, Rigger, Schmiede und andere Handwerker an der Fregatte daran gearbeitet, die zum Mast gehörenden Teile zu ersetzen, die seit vielen Jahren Wind und Wetter ausgesetzt waren.
Am Dienstag konnten die Schiffsbauer den 48 Meter hohen und 13,4 Tonnen schweren Kreuzmast der Fregatte „Jylland“ endlich wieder aufstellen. „Wir haben fast die ganze Zeit von Oktober bis heute mit sechs bis acht Männer hart gearbeitet, um den Mast zu renovieren. Bei der Arbeit stellte sich heraus, dass es etwas mehr Schäden gab, als wir erwartet hatten“, sagt der Werftmanager Claus Skotte-Lund.
Es ist 16 Jahre her, seit der Mast das letzte Mal ausgebessert wurde, und laut dem Werftmanager ist so eine Arbeit nicht etwas, was man so an ganz normalen Tagen machen kann.
Es mussten unter anderem ein brandneuer Mast aus Eichenholz samt Gaffel, Baum und große Rahen aus Douglas-Stämmen aus dem Wald des Schlosses Sostrup in Norddjurs hergestellt werden, und es bedurfte einiges an Koordination, um das alles an Bord wieder in Position zu bringen.
„Es ist nichts, was man hier auf der Werft jeden Tag macht und was man routinemäßig unternehmen kann. Es ist schon eine ziemlich große Sache, und jetzt ist alles so gut wie neu“, sagt er und erklärt weiter: „Es war für uns nicht unbedingt eine schwierige Aufgabe, aber es war eine große Aufgabe. Es erfordert viele Mitarbeiter und viel Koordination. Der Mast muss durch drei verschiedene Löcher geführt werden, um auf den Mastfuß zu kommen, bei der man ständig korrigieren muss, bevor er einrastet und steht“, sagt Claus Skotte-Lund.
von
Günter Schwarz – 11.06.2019