
So sieht es aus, wenn ein Blitz in die Øresundbroen einschlägt
(Øresund) – In den hohen Pylonen der Øresundbroen (Öresundbrücke) schlugen am Samstag mehrere Blitze ein. Die vielen Blitzeinschläge sind zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich.
Der dänische Sommer ist launisch, und in der letzten Woche hatten beide Tiefs mit kalten Winden auf die drückende und träge Hitze, Regen, Sonnenschein und viele Gewitter zur Folge.
Samstag verzeichnet dias Danmarks Meteorologiske Institut (DMI) nicht weniger als 564 Blitzeinschläge im Land. Und sowohl von Malmö als auch von København aus konnte man Blitze sehen, die sich im Zickzack in die Pylone der Øresundbroen bohrten.

Die Gewitter haben jedoch keine Probleme verursacht, informiert der Kommunikationsmanager an der Øresundbroen, John Sahlin. „Auf der Brücke befinden sich Blitzableiter, so dass dieses kein Problem darstellt. Es kann nur ein Problem sein, wenn Blitze in unsere technische Anlagen einschlagen und diese somit versagen. Aber am Samstag lief alles wie gewohnt. Es hat weder Schäden an der Konstruktion noch an der technischen Ausstattung gegeben“, sagte er.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Pylone der Øresundbroen vom Blitz getroffen werden. Denn Blitze treffen oft hohe Punkte und die Brücke ragt schließlich 204 Meter in die Luft. Andererseits ist es selten, dass so ein Wetterphänomen zu dieser Jahreszeit so heftig auftritt.
„Ich kann mich nicht an drei Nächte in Folge erinnern, in denen es im Sommer so früh gewittert hat. Gewitter sind im Allgemeinen ein Sommerphänomen, aber meistens ist es dann Spätsommer, und wir erleben es normalerweise und besonders nachts“, erklärte der Meteorologe, Jens Ringgård Christensen.
Dänemark war an der Grenze zwischen kalter und heißer Luft und in diesen Grenzgebieten regnet es viel. Im Sommer kann es dann auch verstärkt zu Gewittern kommen.
Ein Spätsommerphänomen im Volksglauben
- Sieht man sich die dänische Sprache an, ist klar, dass es sich be i Gewittern um ein Spätphänomen handelt.
- Sieht man in der Ferne einen Blitz, nennt es der Volksmund „Wetterleuchten“. Es ist ein Wort, das sich auf die Erntesaison bezieht, die typisch für den Spätsommer ist.
- Früher hat man sich auch „Donnerkaffee“ aufgesetzt, wenn ein Gewitter auzog, weil niemand es wagte, ins Bett zu gehen. Denn wenn ein Blitz einschlug, konnte man wenigstens auf diese Weise die Tiere schnell retten, wenn beispielsweise der Stall von einem Blitz getroffen wurde.
von
Günter Schwarz – 18.06.2019