(Østergaard) – Die Museumsinspektorin des Nationalmuseet (Nationalmuseums), Lisbeth Imer, nennt den Fund des Siegelstempels zu vorhandenen Siegelabdrücken als beispiellosen Erfolg.

Der Amateurarchäologe Hjalte Wadskjær Mølgaard war etwas überrascht, als er 2016 seine erste Suche auf einem Feld in Salling bei Østergaard unternahm. Denn als sein Metalldetektor ausschlug, kam kein Fund zutage, den er erwartet hatte.

Hjalte Wadskjær Mølgaard hatte einen Siegelstempel gefunden, der vor Jahrhunderten Niels Krabbe gehörte, einem Adligen und Ritter im mittelalterlichen Dänemark. Das Nationalmuseum hat dieses kürzlich bestätigt.

„Es gab mir richtig ein Ruck, als ich ihn in der Hand hielt. Es macht wirklich Spaß, so einen Siegelstempel zu finden, denn manchmal kann man ja herausfinden, wem er einmal gehört hat, und dieser gehörte sogar einem Ritter“, sagt Hjalte Wadskjær Mølgaard in einer Pressemitteilung des Nationalmuseums.

Den Siegelstempel, den er gefunden hatte, übergab er dem örtlichen Museum in Salling, und sie sandten ihn ans „Danefævurdering på Nationalmuseet“ (Fundstücke-Bewertung im Nationalmuseum). Und tatsächlich kam von dort die Antwort, dass der Siegelstempel einst dem Ritter Niels Krabbe gehört hatte.

Auf diesem Feld in Salling fand Hjalte Wadskjær Mølgaard den Siegelstempe. Foto: Tine Bonde Christensen, Nationalmuseum

Im Nationalmuseum war es die Museumsinspektorin und leitende Wissenschaftlerin Lisbeth Imer, die das Bronzesiegel zur Inspektion in die Hand bekam, und sie war begeistert.

„Wir überprüfen in jedem Jahr zwischen 30 und 40 Siegelstempel in der Fundstücke-Bewertung, und es ist selten, dass wir diese ganz persönlichen Objekte mit jemandem konkret in Verbindung bringen können, den wir aus historischen Quellen kennen. Als jedoch klar wurde, dass der Besitzer dieses Stempels einst Niels Krabbe war, war ich begeistert“, sagt Lisbeth Imer in der Pressemitteilung. Lisbeth Imer hat in ihrer Recherche einen Fund gemacht, den sie als herausragend bezeichnet.

Im Archiv des Nationalarchivs fand sie ein Dokument aus dem Jahr 1408, als Niels Krabbe sein Siegel in ein Stück warmes Wachs gedrückt und einen Siegelabdruck darauf gesetzt hatte, der perfekt zu dem Siegelstempel passt, den Hjalte Wadskjær Mølgaard auf dem Feld in Salling gefunden hat.

Danefæ (Fundstücke)

  • Danefæ sind Fundstücke aus der Vergangenheit, die in Dänemarks Erde liegen und aus Edelmetall oder auf andere Weise von kulturhistorischem Wert sind, einschließlich Münzen.
  • Wer Danefæ findet oder Danefæ in seinem Besitz bekommt, muss das Fundstück abgeben, da Danefæ dem Staat gehört.
  • Das Gesetz der Danefæ lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Das Nationalmuseum verwaltet dieses Gesetz, das sicherstellt, dass wichtige Funde aus Dänemarks Vergangenheit für zukünftige Generationen aufbewahrt werden.
  • Das Nationalmuseum unterteilt Danefæ in die Kategorien: Dänemarks Altertum, Mittelalter und Renaissance sowie die Münzsammlung.

Niels Krabbe war nicht nur ein Adliger und Ritter im mittelalterlichen Dänemark, sondern auch Angehöriger einer mächtigen Familie, die Einfluss und große Ländereien besaß.

Die Familie Krabbe hatte ihr Hauptquartier in Sallingholm am Limfjord, und dort fand Hjalte Wadskjær Mølgaard in der Nähe des mittelalterlichen Herrenhauses Østergaard den Siegelstempel.

Nach Angaben des Nationalmuseums lebte der Ritter Niels Krabbe Ende des 14. Jahrhunderts und Anfang des 15. Jahrhunderts.

von

Günter Schwarz – 19.06.2019