
„Geisternetze“ im Limfjord – Todesfalle für Meeresbewohner
(Limfjord) – Die Menge an verlorenen und zurückgelassenen Fischernetzen im Limfjord ist viel größer als erwartet. Das „Geisternetz“ auf dem Beitragsbild ist das Fischernetz, das Fischer verloren oder im Wasser zurückgelassen haben.
Und der Limfjordråd, ein Zusammenschluss der 18 Kommunen rund um den Limfjord, untersucht derzeit, wie schlimm es mit den „Geisternetzen“ im Limfjord ist. Das Problem scheint weitaus größer zu sein als ursprünglich angenommen.
„Zu der Zeit, als wir anfingen, über die Netze zu sprechen, waren es so um ein halbes Dutzend, aber jetzt reden wir über 100, vielleicht 1.000 „Geisternetze“, sagt Jens Lauritzen (Venstre / Rechtsliberale Partei), der Vorsitzender des Limfjordråds und Vertreter der Vesthimmerlands Kommune.
Jesper Jensen ist ein Taucher aus Nykøbing Mors und hat schon viele „Geistermetze“ auf dem Grund des Fjords gesehen. Er wurde gebeten zu untersuchen, wie groß das Problem mit den Netzen ist. „Da sind mehrere Dinge drin. Zum einen emittieren sie Mikroplastik und zum anderen töten sie, ohne die Welt zu nutzen. Sie machen zudem einen riesigen Beifang“, erklärt Jesper Jensen, der seit vielen Jahren Sporttaucher ist. Sie sind schädlich für Tiere und die Umwelt!

Der Limfjordråd nimmt die Angelegenheit jetzt selbst in die Hand. Bisher hat niemand die Verantwortung dafür übernommen, die „Geisternete“ zu entfernen, aber im vergangenen Jahr hat der Limfjordråd darüber gesprochen, was sie tun können. „Einmal haben wir gesagt, wenn sonst niemand etwas tut, müssen wir herausfinden, wie man sie entfernen kann“, sagt Jens Lauritzen.
Es ist eigentlich die Fiskeristyrelsen (dänische Fischereibehörde), die für das Meer zuständig ist, aber in dieser Sache gibt es keine Systematik bei der dänischen Fischereibehörde . Sie entfernen nur die „Geisternetze“, wenn sie zufällig welche finden, aber ansonsten nicht. „Das machen wir nicht systematisch, aber wir machen es bei unserer regelmäßigen Durchführung der Fischereikontrolle“, sagt Kasper Skov, der Vize-Fischereikontrolleur bei Fiskeristyrelsen.
Der Limfjordråd hat jedoch gerade DTU Aqua beauftragt, das Ausmaß des Problems zu untersuchen, und geht davon aus, dass es bis Ende 2020 abgeschlossen sein wird.


von
von Günter Schwarz – 05.07.2019