
Biologe: Lasst die Robben Robben sein – sie brauchen keine Hilfe
Im Juni erhielt der Dyrenes Beskyttelse (Tierschutz) 297 Anrufe wegen Robben. Nur Robben mit sichtbaren Verletzungen brauchen Hilfe. Das Telefon klingelt derzeit häufiger beim Tierschutz. Und oft sind es besorgte Bürger, die anrufen, weil sie an den dänischen Küsten einzelne Robben gesehen haben.
Allein im Juni erhielt der Tierschutz 297 Aufrufe wegen Robben, während im Juni und Juli letzten Jahres insgesamt nur 249 Aufrufe eingingen. So ist die Zahl der Robbenaufrufe gegenüber dem Vorjahr bereits um 19 Prozent gestiegen, wie der Tierschutz in einer Pressemitteilung mitteilt.
Insbesondere einzelne Robben veranlassen die betroffenen Bürger, sich an das Tierschutzzentrum zu wenden. Laut dem Biologen des Tierschutzes Michael Carlsen sind die Robben am dringendsten bedürftig, wenn sich Menschen in ihrer Nähe aufhalten.
Wenn Sie ein Robbenjunges am Strand sehen, ist es wichtig, einen großen Abstand zu ihm zu halten. Robben reagieren empfindlich auf Menschen, so dass Robbenmütter es nicht wagen, sich ihren Jungen zu nähern, wenn Menschen in der Nähe sind. Deshalb sind wir Menschen im Sommer eine häufige Ursache für verlassene Robbenkinder, heißt es in der Pressemitteilung.

Robbenbabys liegen oft allein an der Küste, weil sie ihre Mutter verlassen haben. Aber Mutter und Jugend finden sich oft wieder, wenn sie nicht von Menschen gestört werden.
„Ein Robbenjunge wird nur drei bis vier Wochen von ihrer Mutter betreut, und in dieser Zeit muss das Kind sein Gewicht verdoppeln oder sogar verdreifachen. Es ist daher äußerst wichtig, dass das Kind alle Mahlzeiten erhält, damit es sich so gut wie möglich entwickeln kann. Wenn eine junge Robbe vorzeitig von seiner Mutter getrennt wird, kann dies fatale Folgen haben“, sagt Michael Carlsen,
Tierschutz besagt, dass eine Robbe Hilfe braucht, wenn sie sichtbare Verletzungen aufweist. In diesem Fall sollten Sie in Dänemark 1812 anrufen oder sich an ein Tierschutzzentrum wenden.
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von Günter Schwarz – 08.07.2019