Gedser-Fähr-Kapitän Søren Hermann Laurberg und Tine Hermann Laurberg, die täglich in der Parfum-Schiffsbutik arbeitet, haben an Deck der Fähre geheiratet.

Die Scandlines-Fähre „Copenhagen“, die zwischen Gedser und Rostock verkehrt, war am Freitag der Ort für die Trauung des Schiffskapitäns und der „Schiffsparfummeisterin“.

Die überwiegende Mehrheit der Brautpaare wählt das Standesamt im Rathaus und anschließend die Kirche, wenn sie sich entscheiden, einander das Ja-Wort zu geben. Doch die Hochzeitsgäste von Søren Hermann Laurberg und Tine Hermann Laurbergs können sich bei ihnen für eine Besonderheit bedanken. Das frisch getraute Ehepaar hatte sich entschieden, sich auf der Scandlines-Fähre „Copenhagen“ das Ja-Wort zu geben – auf dem Schiff, auf den beide arbeiten und das zwischen Gedser und Rostock fährt – sollte auch ihre Hochzeit stattfinden.

„Wir haben uns entschieden, an Bord zu heiraten, da das Schiff quasi unsere zweite Heimat ist. Und dann bedeuten uns auch die Crew-Kollegen viel. Und wir wollten diesen Tag mit all den Menschen verbringen, die wir lieben“, sagt Søren Hermann Laurberg.

Das erwartungsvolle Brautpaar kommt über die Gangway auf die Scandlines-Fähre „Copenhagen“.

Er ist einer der Kapitän der „Copenhagen“, während Tine Hermann Laurberg als Parfüm-Supervisor in der Schiffsbutik arbeitet.

Nach einigen praktischen und formalen Informationen im Innenbereich des Schiffes zog die ganze Hochzeitsgersellschaft ins Freie. Mit Wind im Haar und einem sonnenverwöhnten Fehmarn im Hintergrund konnten sich die Hauptpersonen vor dem Standesbeamten und dem Pastor das „Ja“ zueinander sagen.

Unter den Gästen der Schiffsbesatzung befand sich auch der leitende Ingenieur Stefan Egedal, der von der Erfahrung begeistert war. „Dieses war das erste Mal, dass ich eine solche Veranstaltung an Bord eines unserer Schiffe erlebe. Wir hatten schon einige Beerdigungen, aber noch niemals eine Hochzeit an Bord. Es ist also eine Freude, mit ihm zusammen seine miterleben zu können“, sagte er, bevor er wieder zur Arbeit in den Maschinenraum zurückkehren musste.

Auch die Cousine der Braut, Charlotte Nielsen, hatte ein wachsames Auge auf das Brautpaar, als es die Ringe angelegte.

Als sich das Brautpaar das Ja-Wort gab, passierte das Schwesterschiff „Berlin“ und salutierte mit dem Schiffshorn.

Es war wirklich festlich und ein bisschen abenteuerlich. Um die eheliche Bindung an die Seefahrt zu festigen, erhielten Braut und Bräutigam unterwegs einen Gruß vom vorbeifahrenden Schwesterschiff „Berlin“. Mehrmals klang das Schiffshorn, und das frisch vermählte Paar konnte zusammen mit Gästen zur Fähre zurückwinken.

Am Ende der Zeremonie sah man ein erleichtertes Brautpaar, das seinen Ehe-Status erreicht hatte. „Eigentlich war es nur noch eine Formsache“, sagte Tina Hermann Laurbergs, kurz nachdem sie mit „Copenhagen“-Kapitän verheiratet war.

Braut und Bräutigam waren sehr zufrieden mit der Zeremonie.

Der Kapitän selbst war froh, dass alles so lief, wie es sollte. „In den letzten Tagen gab es Bedenken, doch jetzt ist es ,Gott sei Dank vorbei‘, kann man sagen. Jetzt können wir uns entspannen und den Tag genießen. Und darauf freuen wir uns“, sagte Søren Hermann Laurberg.

Die Hochzeitsgäste bekamen zwei volle Überfahrten mit der „Copenhagen“, als sie nach ihrem kurzen Aufenthalt in Rostock nach Dänemark zurückkehrten. Der Rest des Abends fand dann mit festem Boden unter den Füßen in Maribo statt.

von

Günter Schwarz – 21.07.2019