Was geschah am 24. Juli 1901 in unserem Dänemark?
Systemwechsel in der dänischen Regierung. Der Parlamentarismus wird am 24. Juli 1901 durch die Ernennung einer linken Regierung unter der Leitung von Professor Johan HenrikDeuntzer.
Der am 20. Mai 1845 in København geborene J.H. Deuntzer war Sohn des Maurermeisters Johan Jacob Deuntzer und ein dänischer Anwalt und Politiker, der vom 24. Juli 1901 bis zum 14. Januar 1905 Dänemarks Konseilspræsiden (Statsminister / Ministerpräsident) und Außenminister in der sogenannten Deuntzer-Regierung
Er ist vor allem als der Mann bekannt, der 1901 den Systemwechsel vollendete und der erste Regierungschef aus der damals liberalen Partei Venstre wurde, die heute rechtsliberale Ziele verfolgt.
Johan
Henrik Deuntzer war erhielt sei Juritendiplom 1867 von der
Universität København, von der er. 1869
die Goldmedaille erhielt. Von 1872 bis 1901 war er Professor für
Zivil- und Prozessrecht.
Von 1880 bis 1883 saß er als amtierender
Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender dem See- und
Handelsgericht vor und war von 1882 bis 1884 Beisitzer in der
Københavnerne Schichtkommission. Ab 1894
war er außerordentlicher Gutachter am Obersten Gerichtshof. 1894
wurde er auch Ehrendoktor an der Universität København.
Regierungschef
Deuntzer war von 1901 bis 1905 Konseilspræsident (Regierungschef) und Minister für auswärtige Angelegenheiten. Er war der erste Statsminister der liberalen Partei Venstre.
Liberaler Kandidat
In den 1880er Jahren war Deuntzer an der Gründung der Kjøbenhavns liberale Vælgerforening (Kopenhagener liberale Wählervereinigung) beteiligt, die 1905 radikal wurde. Deuntzer trat als liberaler Gegenkandidat gegen die rechten Parlamentarier an, wurde aber nicht gewählt.
Folketingsmitglied
Johan Henrik Deuntzer war von 1902 bis 1913 Abgeordneter des Højrupkredsen (Sønder Broby Kredsen). Als Nachfolger des ehemaligen Parteivorsitzenden Sofus Høgsbro, der 1902 verstarb, wurde er in das Folketing gewählt. In den Jahren 1913 bis 1920 war der Højrupkredsen durch den Herausgeber Johannes Fog-Petersen vertreten. der mit Solvejg Høgsbro verheiratet war, der Tochter von Sofus Høgsbro (langjähriger Volksparlamentarier) war.
Parteiaustritt
Deuntzer trat im März 1905 aus der liberalen Partei Venstre aus. Als fraktionsloses Mitglied stand er bis 1909 der Wahlgruppe der Linken des Folketing nahe und dann schloss er sich politisch der Radikale Venstre an. Im Jahr 1914, ein Jahr nach seinem Rücktritt aus dem Folketing, trat Deuntzer der Radikale Venstre als Parteimitglied bei.
Landstingsmitglied
Am Heiligabend 1913 verstarb der Konseilspræsident J.B.S. Estrup, der ein vom König bestimmter Gouverneur der Rechten war. Im Januar 1914 wurde Deuntzer vom König auf den vakanten Sitz berufen. Anfangs war er ein fraktionsloses Mitglied im Landsting, trat jedoch im Juni 1914 der Fraktion der Radikale Venstre bei.
Am 20. März 1918 wurde Deuntzer Mitglied des Landstinget bei der Landstingetwahl. Er legte das Mandat am 22. April 1918 zugunsten von Außenminister Erik Scavenius nieder
Johan Henrik Deuntzer war unverheiratet. Johan Henrik Deuntzer verstarb am 16. November 1918 in Charlottenlund und wurde auf dem Bispebjerg Kirkegård in København beigesetzt, wo 1963 die Begräbnisstätte eingeebnet wurde.
von
Günter Schwarz – 24.07.2019