(Bornholm) – Die Erntemaschinen auf dem Feld geben ihm eine innere Ruhe, die Andreas Falk von Hasle sonst nirgends findet. Der Herbst ist also ein Medikament gegen seine ADHS, eine psychische Störung, die sich durch ein Aufmerksamkeitsdefizit und/oder Hyperaktivitätsstörungen äußert.

Andreas Falk aus Hasle leidet unter der Diagnose ADHS mit Angstzuständen, aber sobald er sieht, dass die Mähdrescher über die Felder fahren und die Ernte einholen, erlebt er eine Art Therapie.

Diese landwirtschaftliche Arbeit wirkt auf den 30-jährigen Andreas Falk und auf seinen Sohn Mathias, der auch mit ADHS zu kämpfen hat, wie eine Therapie.

„Wenn man ADHS hat, hat man eine Menge Angst im Körper, und es ist einfach so befreiend, die Erntearbeiten anzusehen und sich dabei vollkommen entspannen zu können“, sagt Andreas Falk.

Seit einigen Jahren nimmt Andreas Falk seinen 12-jährigen Sohn mit und betrachtet die großen landwirtschaftlichen Maschinen, die sein Interesse gefangen halten.

„Wir haben uns unter Kontrolle beim Betrachten des Getreides und der Maschinen. Wenn Sie unter ADHS leiden, kann es schwierig sein, sich zu konzentrieren, aber was unser Interesse zu wecken imstande ist, fesselt uns geradezu und wirkt beruhigend auf uns“, sagt Andreas Falk mit einem Lächeln.

Und auch die Familie sieht es so. Andreas Falks Vater arbeitet für den Schweineproduzenten Lars Kjøller vom Ndr. Kirchhof in Allinge. Hier durfte sein Sohn Mathias dogar schon auf dem Mähdrescher mitfahren.

Foto: Ernte auf Simblegaards Feldern, aufgenommen von Andreas Falk und eingereicht als Beitrag zum Ackerbauwettbewerb „Skyd Høsten Bedst“ (Schießt des Herbstes Bestes).

von

Günter Schwarz – 29.07.2019