
Massaker in Texas – Donald Trumps Politik trägt „Früchte“
(El Paso) – Ein Schütze, der seines Präsidenten in der Öffentlichkeit äußernden Worten gegen Ausländer, Farbige, Hispanos uns anderen Minderheiten folgt, hat in einem Einkaufszentrum in der Grenzstadt zu Mexiko, El Paso im US-Bundesstaat Texas, das Feuer eröffnet. „Er hat mindestens 20 Menschen getötet, und 26 weitere Menschen seien verletzt worden“, sagte El Pasos Polizeichef Greg Allen am Samstagabend (Ortszeit).
Der mutmaßliche Todesschütze habe sich der Polizei ergeben. Nach offiziellen Angaben handelt es sich um einen 21-jährigen Weißen. Polizeichef Allen sagte, es gebe ein „Manifest“, das womöglich auf ein Hassverbrechen schließen lasse. Es sei allerdings noch nicht bestätigt, ob die Kampfschrift tatsächlich von dem Verdächtigen stamme. Ein Polizeisprecher sagte nach Angaben des Senders CNN, der mutmaßliche Todesschütze rede mit den Ermittlern. Der Schütze habe bei der Tat ein Gewehr benutzt.

In dem Pamphlet, das dem mutmaßlichen Täter zugeschrieben wurde, heißt es unter anderem: „Dieser Angriff ist eine Antwort auf die hispanische Invasion in Texas.“ Der Autor äußert in dem vierseitigen Text seine Unterstützung für den rassistischen Attentäter von Christchurch, der Mitte März in Neuseeland zwei Moscheen angegriffen und 51 Menschen getötet hatte. Die „New York Times“ berichtete, der Text sei 19 Minuten vor dem ersten Notruf in El Paso online gegangen.
Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador teilte in einer Videobotschaft mit, unter den Toten seien drei Mexikaner. Nach Angaben des mexikanischen Aussenministeriums wurden sechs weitere Mexikaner verletzt, darunter ein zehnjähriges Mädchen.
El Paso liegt unmittelbar an der Grenze zu Mexiko und hat rund 680.000 Einwohner. El Pasos Bürgermeister Dee Margo, sagte, der Verdächtige stamme nicht von dort. Nach US-Medienberichten kam er aus der Stadt Allen nördlich von Dallas, rund 930 Kilometer Luftlinie von El Paso entfernt.

US-Präsident Donald Trump nannte die „hasserfüllte Tat“ tragisch und einen „Akt der Feigheit“. Es gebe keine Rechtfertigung dafür, heuchelte er, unschuldige Menschen zu töten, wie er auf Twitter schrieb. Trump sagte dem Gouverneur von Texas die volle Unterstützung der Regierung in Washington zu. „Gott sei mit Euch allen!“, fügte er hinzu, was nur seine Haltung bestätigt, die da ist, mit Gott „Reklame laufen“ und Hass predigen!.

Trumps Pareifreund, der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte bei einer Pressekonferenz an, die Strafverfolgung werde sich nicht nur auf den Vorwurf des Mordes, sondern auch auf den eines Hassverbrechens konzentrieren, worauf er allerdings (Gott sei Dank) keinen Einfluss hat, denn die Aufklärung und Ahndung von Verbrechen obliegt in den USA glücklicherweise noch in der Zustädigkeit von Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten – und nicht bei irgenwelchen Politikern und nicht bei „Herrn“ Trump!.
Jegliche Bemühungen für schärfere Waffengesetze, für die sich besonders die vorherige Obama-Regierung unter den Demokraten eingesetzt hat, laufen dank des Widerstandes der Republikaner seit Jahren ins Leere – vor allem, weil Trumps erzkonservative Gefolgschaft selbsternannter „Herrenmenschen“ dagegen ist.
Die mächtige Waffenlobbyorganisation NRA bekämpft vehement jeden Versuch, Waffenbesitz stärker zu regulieren. Auch Trump ist dezidiert gegen eine Einschränkung des in der US-Verfassung verankerten Rechts auf Waffenbesitz und stellt somit jegliche Beileidsbekundung zu diesem Verbrechen ad absurdum..
von
Günter Schwarz – 04.08.2019