
Was geschah am 08. August 1859 in unserem Dänemark?
Sechs Jahre, nachdem das erste Wasserwerk Dänemarks 1853 in Odense eröffnet wurde, nahm Københavns Vandværk am 08. August 1859 seinen Betrieb auf.
Das Københavns Vandværk (Wasserwerk Kopenhagen) liegt in der Studiestræde 54. Es wurde errichtet, als in der Stadt 1859 die Industrialisierung begann. Im Wasserwerk war alles an einem Ort vorhanden. Hier befanden sich die Kessel- und Kohlenhäuser, aber auch die Wohnungen für die Angestellten und Arbeiter. Das Werk wurde von dem Architekten N.S. Nebelong entworfen.
Im zentralen Maschinenhaus, in dem sich einst die lauten Pumpen und drei 50 Tonnen schwere Dampfmaschinen befanden, sieht man noch heute den alten Hebekran aus der Blütezeit des Wasserwerks unter der Decke.
Das Maschinenhaus, das identisch mit dem „Pumpehuset“ (Pumpenhaus) ist, wird heute für Konzerte genutzt, und bei einem Konzertbesuch dort sieht die alten Hebekräne unter der Decke.
Das København der 1850er Jahre war dicht und eng bebaut, überfüllt und dreckig. Aus den Brunnen der Stadt wurde schlechtes Wasser geschöpft. Es gab keine Kanalisation in der Stadt, sondern nur Gemeinschaftstoiletten in den Hinterhöfen. Und Bakterien drangen über das Wasser und Fäkalien durch die Stadt. Die Einwohner der Stadt wurden von der schlechten Wasserversorgung krank, und die Københavnerne hatten schon lange über die schlechten Bedingungen geklagt.
Im Jahr 1853, als eine Cholera-Epidemie rund 5.000 Bürger tötete, nahmen die Beschwerden massiv zu. Es musste etwas getan werden. Der erste Schritt bestand darin, der Stadt die Erweiterung zu ermöglichen und in der Bebauung aufzulockern, indem die alten Stadtmauern mit den Stadttoren geschleift wurden. Der nächste Schritt in Richtung Gesundheit und Modernität war dann der Bau des ersten Wasserwerks in København im Bereich der alten Stadtmauern.
von
Günter Schwarz – 08.08.2019