Aus Abschwung wurde Aufschwung – Rekordzahl an Rekruten
(Haderslev) – Dänemark kennt zwar wie auch Deutschland die Wehrpflicht und hat diese nach deutschem Vorbild ebenfalls ausgesetzt. Seit 2010 wird praktisch kein Mann, die der Wehrpflicht unterliegen, mehr zum Militär eingezogen. Die dänischen Streitkräfte unterhalten damit also ein Militär bestehend aus Zeit- und Berufssoldaten.
Allerdings hat Dänemark weniger Probleme als Deutschland unter den jungen Leuten, freiwillige Soldaten für seine Streitkräfte zu rekrutieren. Heute konnte z. B. die Kaserne in Haderslev ihr größtes Rekrutenkontingent seit 40 Jahren präsentieren.
Heute wurden 150 neue Rekruten vom Bürgermeister von Haderslev in der Stadt begrüßt. Vor sechs Jahren sah es noch anders aus, als die Kaserne um ihr Überleben kämpfte. Doch heute hat sich der Abschwung von damals umgekehrt, indem das größte Rekrutenkontingent seit 40 Jahren vom Bürgermeister begrüßt werden konnte. „Wir lieben Uniformen in Haderslev und hoffen, dass viele von ihnen bleiben“, sagte Hans Peter Geil (Venstre / Rechtsliberale Partei), Bürgermeister von Haderslev.
In der großen Anzahl von Rekruten sind dieses Jahr auch außergewöhnlich viele Frauen. Mit 48 machen sie knapp ein Drittel der neuen Soldaten aus. Zusammen mit den übrigen werden sie Teil des wiederhergestellten Slesvigske Fodregiments (Schleswigsches Infanterieregiments) sein.
Eine der Frauen unter ihnen ist Vera Storm. Sie freut sich darauf, in Haderslev beim Militär zu dienen. „Besonders wenn man aus København kommt, ist es hier eine kleinere Stadt. Anscheinend kennen sich die Leute untereinander hier aber viel besser“, sagte Vera Storm.
Zur Begrüßung wurde den neuen Rekruten die berühmte sønderjyske (südjütländische) Spezialität präsentiert: Sardellenwurst und ein Stück Roggenbrot mit Schmalz und der Leberwurst. Das war auch eine Neuigkeit für Vera Storm.
„Ich sah, dass einige meiner Kameraden etwas davon genommen hatten, und ich fragte mich tatsächlich, was es sei, weil ich es nicht kannte; Aber jetzt kenne ich es“, lachte Vera Storm.
von
Günter Schwarz – 16.08.2019