Wildschweinenzaun schadet der Ernte
(Ellund) – Durch den Wildschweinzaun entlang der deutsch-dänischen Grenze sammeln sich in diesen Wochen auf deutscher und dänischer Seite große Herden von Wildtieren, die sich entlang des Zauns auf und ab bewegen und dabei Tonnen von Feldfrüchten vernichten.
Nicht nur die deutschen Bauern in Ellund südlich der dänisch-deutschen Grenze bei Flensburg bemerken jetzt ernsthaft die Folgen des 70 Kilometer langen Wildschweinzauns, der den Ausbruch der gefürchteten afrikanischen Schweinepest in Dänemark verhindern soll. Auch ihre dänischen Kollegen machen sich Sorgen, obwohl die Schäden auf dänischer Seite bislang noch nicht so groß sind.
Entlang des Zauns im Bereich von Frøslev in der Kommune Aabenraa sammeln sich derzeit während der Brunft große Herden von Reh- und Rotwild mit bis zu 200 Tieren. Der Wildschweinzaun hindert die Tiere daran, die Grenze zu überschreiten und ihren normalen Wanderwegen im Grenzgebiet zu folgen.
„Die erwachsenen Tiere können den Zaun leicht überspringen, die Kälber jedoch nicht. Deshalb suchen die Tiere am Zaun entlang Durchlässe und fressen und zertrampeln die Feldfrüchte auf ihrem Weg“, sagt Marx Plagemann, ein Jäger der Flensburger Zeitung.
Auf den Roggen- und Maisfeldern auf deutscher Seite sei bis zur Hälfte der Ernten entlang des neuen Wildschweinzauns zertreten oder verzehrt worden, und die Bauern könnten mehr als 100 Tonnen Mais verlieren“, hieß es in der Zeitung.
Von der dänischen Seite des Zauns wurden bisher geringere Ernteschäden gemeldet.
von
Günter Schwarz – 17.08.2019