Mehrere Gartenbesitzer haben nachgewiesen, dass Unkraut wächst, wenn der Rasen nicht gemäht wird. Disteln, Löwenzahn, Klee und Weißdorn sind für einige Unkräuter, die bekämpft werden müssen, aber für Philip Hahn-Petersen sind es wilde Kräuter, die im Garten sein können – und die Nahrung für Insekten sind.

Philip Hahn-Petersen ist Naturliebhaber und Vorsitzender des Vereins „Vild Med Vilje“ (Wild mit Willen). „Seit dem Aussterben der Dinosaurier haben wir nicht mehr so eilig Tier- und Pflanzenarten verschwinden sehen, und der Grund ist leider, dass wir Menschen immer mehr Landschaft und immer mehr Erde bevölkern. Da ist einfach kein Platz mehr für die wilde Natur, und das wollen wir ändern“, sagt Philip Hahn-Petersen, der Hanstholm lebt. „Wir wollen dort anfangen, wo wir Menschen leben, und wir sagen; ,Auch dort, wo wir arbeiten, spielen und leben, kann Platz für wilde Natur sein’“, sagt er.

In Dänemark gibt es rund 70.000 Kilometer Straßen und damit etwa doppelt so viele Kilometer an Straßenkanten und -gräben. Viele von ihnen werden mitten im Sommer ein oder gar mehrere Male gemäht, aber in der Kommune Herning hat man sich jetzt umentschieden. „Wir wollen zeigen, dass die wilde Natur auch einen Platz in der Stadt hat und dass wir auch auf den Rasenflächen etwas für die Natur tun können“, sagt die Biologin Louise Berg Hansen, die in der Kommune Herning mit Natur und Grünflächen arbeitet.

Ein Schild markiert und erklärt, dass das Gebiet in Herning mit wilder Natur belassen bleibt.

Die wilde Natur der Kommune Herning bedeutet weniger Mähen, und die Idee der wilden städtischen Natur begann auch, weil die Kommune mit dem Rasenmähen etwas Geld im städtischen Budget einsparen musste. „Die Wahl fiel auf das Gebiet hier entlang des „HP Hansensvej“, weil es dort einige wirklich große Grasflächen gibt und es wirklich ein bisschen mühsam ist, das Gras unter den Bäumen zu mähen“, erklärt Louise Berg Hansen.

Nachdem das Mähen aufgehört hat, sind viele Arten von Waldvögelein-Orchideen emporgesprossen. Sie sind auf der Fläche weit verbreitet, aber sie sind allesamt in Dänemark auch geschützt. „Ich hoffe, dass die Bürger der Region und diejenigen, die hier vorbeikommen, eine etwas andere Meinung darüber bekommen, was und wie eine Grünfläche sein kann“, sagt die Biologin.

Nachdem die Kommune Herning aufgehört hatte, das Gras zu schneiden, wuchsen Orchideem aus der Familie der Waldvögelein.

„Vild Med Vilje“ hat sich shon im ganzen Land verbreitet, und auf der Website des Vereins befinden sich 67 Unternehmen, Institutionen, Privatpersonen und Gemeinden, die Gebiete mit wild belassener Natur gemeldet haben. Aber die Hoffnung ist, dass noch viel mehr hinzukommen werden.

„Der einzelne Garten macht möglicherweise keinen großen Unterschied im Kampf gegen den Verlust der biologischen Vielfalt. Und es stoppt nicht den Verlust der bedrohten Arten, aber wenn wir viele sind, um unsere Gärten mit Natur zu bereichern, um Teil der Natur zu sein, wird es das Gesamtbild beeinträchtigen“, sagt Philip Hahn-Petersen, Vorsitzender von „Vild Med Vilje“.

Guter Rat, um Gärten mit Absicht zu verwildern

  • Kein intensives Mähen.
  • Spazierwege rund um den Garten anlegen.
  • Bereiche des Gartens für Disteln und Brennnesseln belassen
  • Wilde Gebiete nur ein- oder zweimal im Jahr mähen und Schnittgut entfernen.
  • Kein Dünger und keine Pflanzenschutzmittel versprühen.
Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und Kommunen sind Mitglieder im „Vild Med Vilje“.

von

Günter Schwarz – 19.08.2019