
Eckernförde wird größter Militärstandort des Landes
(Eckernförde) – Rund 300 Millionen Euro sollen laut Eckernfördes Stützpunktkommandeur, Fregattenkapitän Bernd Ufermann, in den kommenden fünf Jahren in den Standort investiert werden. Hafenanlagen, Gebäude und Übungsstätten müssen saniert oder sogar neu gebaut werden. Eine Mammutaufgabe und ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der Platzbedarf sei angesichts der Wachstumspläne enorm, so Ufermann.
Mehr als 4.000 Soldaten und Bundeswehrangestellte werden in absehbarer Zeit in Eckernförde stationiert sein. „Der Marinestützpunkt Eckernförde ist ein ,Standort der Zukunft‘, wo unsere Spezialisten zu Hause sind“, sagt der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause. Damit überholt Eckernförde dann Kiel als größten Bundeswehrstandort in Schleswig-Holstein – und wird zweitgrößter Marinestützpunkt in Deutschland nach Wilhelmshaven.
Die vormals geplante Schließung der Preußer Kaserne ist vom Verteidigungsministerium im vergangenen Jahr bereits abgesagt worden. In Alt Duvenstedt übt das Seebataillon nicht nur, sondern es hat dort seine Ausbildungskompanie untergebracht. Auch diese Kaserne wird nicht geschlossen. Das hat das Ministerium im August bestätigt.
Es ist vor allem das Seebataillon, das dafür sorgt, dass der Stützpunkt wächst und ausgebaut wird. Es ist die jüngste Einheit des Seebataillons. Sie wurde erst im April aufgestellt, noch im Herbst folgt eine zweite Kompanie. Der Marinestützpunkt in Eckernförde gewinnt immer mehr an Bedeutung – und der Standort wächst weiter kräftig.

„Bei der Aufstellung vor fünf Jahren hatten wir knapp 800 Soldaten. Bald werden es mehr als 1.400 sein“, sagt Fregattenkapitän Axel Meißel, Kommandeur des Verbandes. Die Einheit bezeichnet sich gern als „Multitool“, sie vereint Minentaucher, Boardingsoldaten, Marineinfanteristen und Aufklärer.
In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage an Spezialisten wegen der Auslandseinsätze deutlich gestiegen. „Das Seebataillon ist eigentlich in allen Einsätzen der Bundeswehr vertreten, auch in Afghanistan, in Mali, im Libanon“, sagt Meißel. Hinzu kommen Manöver von Finnland bis zum Pazifik. Außerdem wurde vor zwei Jahren eine zweite Bordeinsatzkompanie aufgestellt. Diese Soldaten fahren auf Schiffen mit, um sie gegen Angriffe zu schützen oder sie „entern“ verdächtige Schiffe, um diese durchsuchen zu können.
von
Günter Schwarz – 22.08.2019