Virtuelle Realität soll Zuwanderinnen helfen, in den Arbeitsmarkt einzusteigen
(Aalborg) – In der Kommune Aalborg hat man eine neue High-Tech-Initiative gestartet, um weiblichen Flüchtlingen und Einwandererinnen den Einstieg in den dänischen Arbeitsmarkt zu erleichtern.
In den Räumlichkeiten des Sprachenzentrums Aalborg kann Parwin Shakrchi dem Leben und der Arbeit einer Sozial- und Gesundheitsassistentin sehr nahe kommen. Mit einer Virtual-Reality-Brille begleitet sie eine Mitarbeiterin in einem Pflegeheim.
„Die Brille ist großartig, um mir die Arbeit in einem Pflegeheim zu veranschaulichen“, sagt Parwin Shakrchi.
Zusammen mit vier weiteren Kommunen hat Aalborg die neue Methode eingeführt, um weiblichen Flüchtlingen und Einwanderinnen den Zugang zum Arbeitsmarkt möglichst zu erleichtern. Die Virtual Reality-Brillen bringen die Benutzer zu fünf verschiedenen Arbeitsplätzen – ohne dass sie das sichere Klassenzimmer im Sprachenzentrum verlassen zu müssen.
„Wir haben uns für diesen Unterricht entschieden, um den Frauen einen Einblick zu geben, wie das Arbeitsleben in verschiedenen Branchen aussehen kann“, sagt Nana Hyllested, Beraterin des Arbeitsamtes in der Kommune Aalborg.

In der VR-Brille können Frauen sehen, was an einem bestimmten Arbeitsplatz zu tun ist, und sie erhalten gleichzeitig einen Einblick in die dänische Arbeitskultur. „Dabei können wir sie bereits im Vorfeld mit den Aufgaben vertraut machen, damit sie vor Ort noch gezielter Fragen stellen können“, sagt Nana Hyllested.

Viele Flüchtlinge und Zuwandererinnen haben weder Vorstellungen, Kenntnisse noch Erfahrungen auf dem dänischen Arbeitsmarkt, und das können sie mit der Brille erreichen.
„Die Brille ist gut. Früher verstand ich es nicht, in einem Pflegeheim zu arbeiten. Jetzt, wo ich in die Brille geschaut habe, verstehe ich einige der Aufgaben“, sagt Parwin Shakrchi.
In der Kommune Aalborg hofft man, dass die Initiative mehr kann, als nur Wissen über die Arbeitsplätze zu vermitteln. „Wir hoffen wirklich, dass wir einige Teilnehmerinnen inspirieren, sich für eine der Branchen zu entscheiden“, sagt Nana Hyllested.
In naher Zukunft soll die Initiative mit der Virtual Reality auch auf andere Kommunen des Landes ausgedehnt werden.

von
Günter Schwarz – 28.08.2019