(Varde) – Das viertägige Fest der Jongleure, Ritter und Feen scheint eine feste Tradition in der im Mittelalter gegründeten Stadt Varde zu sein. „Uuuuuuuuhhhhh. Hier kommt der Wolf. Wo…lf!

Der Spaßvogelmeister Peder – Peder Dalsgaard im bürgerlichen Leben – erzählt über die wichtigsten Menschen des Mittelalters. Der König und die Königin natürlich – und der Bischof – und ein Zauberer – und ein Wolf – und viele mehr.

Ja, hier dürfen sich vom gestrigen Donnerstag, dem 29. August, bis Sonntag, dem 1. September, die erdachten Geschichten wie auch die Lippen des Publikums, die sich immer wieder zu einem großen Lachen verformen, frei entfalten.

Wir sind im Zentrum von Varde, wo das Mittelalter seinen Einzug gehalten hat, mit all dem, was die Dramen in Gestalt von Schwertrittern und der Alltag in Form von Werkstätten und Jungfrauen mit sich bringen.

Mads Sørensen: – Wir lagen mit dem Mittelalterfestival wirklich richtg: Mittelalter – alle zwei Jahre

Das Festival wurde 2017 in Varde im Zusammenhang mit seinem 575-jährigen Jubiläum als Stadt mit Marktrecht erstmals veranstaltet. Mit schätzungsweise 5.000 Besuchern war der Erfolg so groß, dass sich die Stadtpolitiker dafür entschieden haben, weiterzumachen. Es soll alle zwei Jahre stattfinden – also dieses Jahr und wieder 2021 – und vielleicht darüber hinaus.

Im Ausgleich dafür haben die Politiker des Kultur- und Freizeitausschusses die traditionsreiche Fest- und Kulturwoche gestrichen. Schluss!.

„Wir haben mit dem Mittelalterfestival wirklich ins Schwarze getroffen. Viele Besucher kamen aus natürlich aus der Stadt Varde, aber auch aus dem Einzugsgebiet reisten viele Gäste und Touristen an“, sagt der Vorsitzende des Ausschusses, Mads Sørensen.

Das Programm des Mittelalterfestivals ist breit gefächert. Hier ist es die weise Frau Madam Skrald (Gitte Røn Dalsgaard), die über Heilpflanzen berichten wird, die noch heute im Tambours Have (Tambour Garten) zu finden sind.

Auch andere Städte pflegen das Mittelalter ebenfalls mit Festivals. In Horsens ist es gerade vorbei, und nächstes Wochenende findet eines in Nyborg statt. Nicht zu vergessen Dänemarks älteste Stadt Ribe, was in diesem Zusammenhang großartig ist. Aber Mads Sørensen macht sich keine Sorgen um die Konkurrenz. Im Gegenteil.

„Wenn wir uns die Anzahl der Festivals ansehen, die sich mit dem Thema Mittelalter beschäftigen, kann es auch ein guter Beweis dafür sein, dass unsere Geschichte und das Mittelalter auf dem neuesten Stand sind und in allen Altersgruppen auf großes Interesse stoßen, was wir auch scon 2017 bei unserem ersten Festival dieser Art erlebt haben“, sagt er.

Die Politiker des Kultur- und Freizeitausschusses haben beschlossen, sich auf zwei Veranstaltungen zu konzentrieren, die sich insbesondere mit ihrem „Kulturtourismus“ befassen: das Mittelalterfestival und die Wattenflut – Landschaftskunst in Blåvandshuk – die am Samstag offiziell eröffnet werden.

Der Jongleur ist von Stadt zu Stadt gereist und hat sich oft Neues einfallen lassen. Aber es nicht einfach, immer wieder neue Straßenwitze zu machen.

Das Mittelalterfestival in Varde scheint wie ein Fuß in eine Wollsocke zu passen. Die Stadt wurde in dieser Zeit geboren, die für wenig fröhliche Orte bekannt ist und als der „Schwarze Tod“, die Pest, ihr Regiment antrat. Aber wann genau Varde gegründet wurde – und sich hier die ersten Bürger niederließen – ist unbekann. In schriftlichen Quellen wird Varde jedoch bereits 1107 erwähnt.

Meister Peder setzt seine verrückte Geschichte fort. Jetzt mit vier „Freiwilligen“ aus dem Publikum. Spaß ist gefragt, bereits vor 600 bis 1000 Jahren und noch heute. „Aber damals war es etwas gefährlicher, Jongleur oder Gaukler zu sein. Man konnte ungestraft einen Gaukler schlagen. Ich glaube nicht, dass das hier in Varde passiert“, sagt Meister Peder mit einem Augenzwinkern.

von

Günter Schwarz – 30.08.2019