„Satire ist die fünfte Gewalt im Staat“
Dass mittlerweile Satiriker im Spielfeld der Politik mitmischen, ist für einen der Oberkrawallos der deutschen Satire, Martin Sonneborn, eigentlich ein Unglücksfall. Bei einem Besuch in Wien hat der frühere Chefredakteur des Satiremagazins „Titanic“ und jetzige EU-Parlamentarier Martin Sonneborn auch die heimische Politik in Deutschland und Österreich in den Blick genommen.
„Satire hat für ihn einen moralischen Kern. Und sei eigentlich die fünfte Gewalt im Staat. Umso brachialer müsse sie aber momentane Missstände in der politischen Debatte aufdecken“, sagt der Satiriker, Journalist und Politiker.
Auf einem Korb mit Schwarzwälder Schinken und Kuckucksuhr gründet sich Martin Sonneborns Bekanntheit. Der damalige Chefredakteur des Satiremagazins „Titanic“ führte mit diesem Bestechungsangebot, um die Fußball-WM vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 nach Deutschland zu bringen, die übel beleumundete Funktionärskaste um den FIFA-Präsidenten Joseph Blatter, den DFB-Präsidenten Egidius Braun und den Präsidenten des Organisations Kommtitees Franz Beckenbauer vor.
2004 folgte die Gründung von „Die Partei“. Sie stellt mittlerweile zwei Abgeordnete im EU-Parlament, auch bei der Wahl in Sachsen verbuchte sie im September Teilerfolge. Bei der Europawahl 2014 wurde er als Spitzenkandidat der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative, deren Bundesvorsitzender er ist, zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt und zog 2019 erneut ins Parlament ein.
von
Günter Schwarz – 12.09.2019