Ein russisches Frachtschiff mit einer besonderen Geschichte passiert derzeit dänische Gewässer . Das Schiff fährt von Donnerstag bis Samstag durch Dänemark, wobei davon auszugehen ist, dass das Schiff am heutigen Donnerstag an Bornholm vorbeifährt.

In den nächsten Tagen wird Dänemark von einem besonderen Gast besucht. Der 260 Meter lange Frachter mit dem Namen „Sevmorput“ befindet sich in dänischen Gewässern. Das schreibt die Tageszeitung „Ekstrabladet.dk“.

Das Schiff wurde 1978 in der damaligen Sowjetunion auf der Saliw-Werft in Kertsch gebaut. Die nuklear angetriebene „Sevmorput“ wurde als Spezialschiff gebaut, um große Frachtladungen und Waffen für das sowjetische Militär zu transportieren. Das Schiff ist als Lash-Carrier und zum Transport von Containern konzipiert. Durch die vorhandenen Kräne können die Container auch an Häfen ohne Containerbrücke entladen werden. Sie kann 74 Lash-Leichter oder 1.328 TEU (Zwanzig Fuß Container) transportieren und ist dafür ausgelegt, mit ihrem Eissteven Eis bis zu einem Meter Dicke zu brechen.

Das Schiff, das für die russische „RosAtom“ fährt, hat eine Geschichte mit mehreren Problemen. In den 1980er Jahren weigerte sich Häfen im Osten der Sowjetunion, das Schiff abzufertigen, weil es Berichte über einen Notfall auf dem Schiff gegeben hatte. Später durfte das Schiff nicht in Vancouvers Hafen in Kanada einlaufen, da die Hafenbehörde nicht wagte, das Risiko mit dem Atomreaktor an Bord eines Schiffes einzugehen.

In den 1990er und 2000er Jahren wurden die russischen Behörden wiederholt gezwungen, das Schiff in Murmansk aufzulegen, und 2012 beschloss Russland, das Schiff zu verschrotten. Im Jahr darauf bedauerten die russischen Behörden jedoch diese Entscheidung und ließen das Schiff wieder instandsetzen. Seitdem ist die „Sevmorput“ wieder einsatzbereit und fährt wieder im Auftrag der „RosAtom“.

von

Günter Schwarz – 12.09.2019