(Himmark) – Die Kontamination mit Vinylchlorid am Himmark Strand auf Als (Alsen) sollte beseitigt werden, bevor ein neues Ferienzentrum in der gleichen Gegend eröffnet wird.

Dieses wird von der Vorsitzenden des Fach- und Umweltausschusses der Kommune Sønderborg, Aase Nyegaard, aus der Enhedslisten erklärt. „Ich möchte, dass die Quelle der Verschmutzung so bald wie möglich entfernt wird und möglichst bevor das Zentrum in Betrieb genommen wird“, sagt sie.

Der Grund ist die Entdeckung des krebserregenden Vinylchlorids im Meeresboden, die zu einem Badeverbot auf einem Strandabschnitt von 600 Metern geführt hat. Vinylchlorid ist ein farbloses, brennbares, narkotisierendes Gas mit in hoher Konzentration leicht süßlichem, chlorartigem Geruch, das zur Herstellung von Polyvinylchlorid (PVC) verwandt wird. Die Verschmutzung entstand in den 1950er und 1960er Jahren, als die Firma Danfoss dort Abfälle auf einer Strandhalde deponierte.

Die Nachricht, dass die Verschmutzung schlimmer ist als bisher angenommen, überrascht die Ausschussvorsitzende. „Wir haben bereits an mehreren Sitzungen teilgenommen, aber ich bin einigermaßen überrascht, dass dieses ernsthafte Untersuchungsergebnisse sind“, sagt Aase Nyegaard.

Das neue dort im Bau befindliche Ferienzentrum für 1,3 Milliarden Kronen (174 Mio. Euro) wird 500 Ferienhäuser, einen Wasserpark und einen Strandbereich mit Promenade und Meeresbad umfassen. Fast die Hälfte des Geldes stammt aus dem Eigentümerfonds von Danfoss, der Bitten & Mads Clausen Stiftung und der Firma Linak.

Es wurde bereits angekündigt, dass das Ferienzentrum bis 2022 fertig sein wird, was Druck auf die Parteien ausübt und dass bald etwas passieren muss. „Es kann bedeuten, dass sich die Eröffnung des Zentrums etwas verzögert. Umgekehrt sind sich alle Parteien – Sønderborg, die Region Syddanmark (Süddänemark) und Danfoss – einig, dass wir alles daran setzen werden, um das Problem zu lösen“, so Aase Nyegaard.

Was es kostet wird, die Giftstoffe vom Meeresboden zu entfernen, wagt sie nicht zu sagen. Es sei jedoch keine Aufgabe, die allein der Kommune obliege, betont sie. „Ich denke nicht, dass es eine Aufgabe ist, die wir alleine lösen können. Ich denke, der Staat sollte hier behilflich sein“, sagt die Lokalpolitikerin.

Der Vorsitzenden des Ausschusses für Technologie und Umwelt ist nicht bekannt, dass die Umweltverschmutzung am Himmark Strand für die Anwohner der Region bisher gesundheitliche Probleme verursacht hat. „Ich habe nichts von jemandem gehört, der angerufen oder sich darüber beklagt hat. Deshalb erwarte ich nicht, dass die Bürger der Region etwas zu befürchten haben“, sagt Aase Nyegaard.

Die Kommune Sønderborg hat sich an die Fødevarestyrelsen (dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde) gewandt, um herauszufinden, ob – zusätzlich zu den Badeverboten – Fangverbote für die Fischerei in dem Gewässer vor dem Strand ausgesprochen werden sollten.

von

Günter Schwarz – 13.09.2019