Quecksilberähnliche Verhältnisse am beliebten Strand – Ehepaar versank bis zur Brust
Der Strand von Grenaa ist im Moment so weich, dass sowohl Menschen als auch Tiere im Sand gefangen werden. Stellen Sie sich vor, Sie spüren auf Ihrem Spaziergand am Strand plötzlich, wie Ihr Körper langsam im Sand versinkt. Es klingt vielleicht wie etwas aus einem gruseligen Horror-Film – ist es aber nicht.
Der starke Wind am Sonntag ließ den Wasserstand am Strand von Grenaa erheblich ansteigen. Das hat dazu geführt, dass der Sand seit Montag nach so ist, dass er fast wie Treibsand ist, sagen mehrere Bürger. Anette Frederiksen aus Grenaa war eine der Personen, die am Montag einen etwas dramatischeren Spaziergang am Strand als erwartet hatten .
„Es war gewalttätig. Ich bin bis zu den Knien eingesunken, und auch mein kleiner Hund ist eingegesunken“, erzählte sie. Anette Frederiksen hatte große Mühe, aus dem nassen Sand herauszukommen. „Mein Hund ,Sille‘ hat sich selbst befreien können, denn jedes Mal, wenn ich versucht habe, meine Arme hochzuheben, bin ich weiter versunken“, sagte Anette Frederiksen.
Die Kommune Norddjurs ist sich des Problems bewusst und hat eine Strandbarriere errichtet.
Anette Frederiksen sank nicht tiefer als bis zu den Knien ein, und sowohl sie als auch Sille kamen mit dem Schrecken davon.
Es kam jedoch schlimmer für ein älteres Ehepaar, das am Wasser entlanglief. Noch während Anette Frederiksen im Sand versank, versuchte sie, andere Strandspaziergänger zu warnen. Leider konnten ihre Warnrufe ein Ehepaar nicht erreichen, und es versank auch im nassen Sand.
„Ich sah das Ehepaar, die darum kämpften, um aus dem Sand herauszukommen. Sie waren beide bis zur Brust eingesunken und völlig erschöpft, bis sie befreit wurden“, sagte Anette Frederiksen.
Sie berichtete, dass das Paar in den letzten vier Jahren jeden Tag am Strand war, aber noch nie so etwas erlebt hat. „Sie wurden einfach vom Sand eingesaugt“, sagte sie. „Für sie schien es eine sehr gewalttätige Erfahrung zu sein“, fuhr Anette Frederiksen fort.
Auch Lonnie Rasmussen aus Grenaa war am Montagmorgen am Strand, kurz nachdem das Ehepaar im Sand versunken war. „Ich habe vorher schon gesehen, dass man kurz nach Flut einsinken kann, aber ich habe es noch nie so gewalttätig gesehen“, sagte Lonnie Rasmussen. Sie sagte weiter, es sei schwer zu erkennen, wo der Sand weich ist und wo nicht.
„Sie können zwar sehen, dass der Sand feucht ist, aber Sie können einfach nicht sehen, wo es so weich und unsicher ist, um darauf zu gehen“, sagte sie. Lonnie Rasmussen wurde von dem nassen Sand gewarnt und schrieb sogar eine Warnung in einer lokalen Facebook-Gruppe, als sie nach Hause zurückkehrte.
Anette Frederiksen ist sich sicher, dass sie am Grenaa Strand nach der Überflutung erst einmal nicht mehr laufen kann. Laut dem Leiter vom Norddjurs Operations Center, Palle Nielsen, hat man das Problem jedoch vollständig unter Kontrolle. „Wir haben den Bereich abgesperrt und werden ihn morgen erneut prüfen“, sagte er.
Er fügte auch hinzu, dass die Bürger völlig sicher sein können, wenn sie die Abendsonne am Strand genießen wollen.
„Am heutigen Abend können Sie problemlos wieder am Strand von Grenaa spazierengehen. Man muss nur vorsichtig sein und nicht dorthin gehen, wo es gesperrt ist“, sagte Palle Nielsen. Die Kommune hat am Montag einige Abflüsse in den Sand gegraben, damit das Wasser wieder abfließen und der Sand trocknen kann.
von
Günter Schwarz – 16.09.2019