Afrika-Virus kann in Dänemark zu massivem Amselsterben führen
Das Afrikavirus kann in Dänemark zu massiven Todesfällen bei Amseln führen. Ornithologen und Tierärzte befürchten einen Massentod bei den Singvögeln. Deshalb bitten sie die Dänen, nach kranken Vögeln zu suchen und sie zur Untersuchung einzusenden.
Momentan untersuchen die Tierärzte des staatlichen Serum-Instituts sieben Amseln. Sie werden auf das afrikanische Vogelvirus Usutu untersucht, woran sich auch Menschen anstecken können und die daran erkranken.
Die dem Serum-Institut zugegangenen Amseln wurden von gewöhnlichen Dänen eingeschickt, die die Vögel im Garten oder in der Natur gefunden hatten.
„Wir haben noch nicht so viele Vögel gehabt. Ein einziger positiver Test würde bedeuten, dass wir das Usutu-Virus in Dänemark entdeckt haben“, sagt Louise Lohse, Veterinärin und leitende Forscherin in der Abteilung für Virus- und mikrobiologische Spezialdiagnostik am staatlichen Serum-Institut.
Das Usutu-Virus befällt insbesondere Amseln und ist in Dänemark bisher noch nicht nachweisbar. „In den Ländern, in denen das Usutu-Virus gefunden wurde, kommt es normalerweise zu einem Schwarmsterben. Hier hat sich gezeigt, dass die Amselpopulation zerstreut ist“, sagt Louise Lohse.
Seit dem Frühjahr hat die Dänische Vogelwarte (DOF) rund 100 Anfragen von Dänen erhalten, die tote oder sterbende Amseln gefunden haben. Unter anderem erhielt das Serum-Institut ein Video von einer Frau aus Kolding, aus dem deutlich wird, dass die Amsel krank ist. „Die Amsel in dem Video weist genau die Symptome des Usutu-Virus auf, die wir von unseren Nachbarn in Deutschland gemeldet bekommen haben“, sagt Knud Flensted, ein Biologe der Dänischen Ornithologischen Vereinigung.
„Das Usutu-Virus wurde erstmals in Südafrika beobachtet und von Mücken übertragen, die das Blut wilder Zugvögel saugen und die Krankheit von einem Gebiet in ein anderes übertragen. Auf diese Weise wurde das Virus vor 20 Jahren zuerst nach Südeuropa übertragen“, sagt Knud Flensted.
von
Günter Schwarz – 18.09.2019