UPDATE vom 19.09.2019 um 20:06 Uhr

(Wismar) – Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei hat in Wismar den Mann überwältigt, der in der Ausländerbehörde des Landratsamts sein mutmaßlich eigenes Baby rund fünf Stunden in der Gewalt hatte.

Das Kind sei in Obhut genommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann aus Ghana hatte einen Vaterschaftstest, um zu beweisen, dass er der Vater des Kindes ist. Damit wollte er offenbar seine bevorstehende Abschiebung verhindern, hieß es..

Erstmeldung vom 19.09.2019 um 16:31 Uhr

(Wismar) – In Wismar läuft derzeit ein Polizeieinsatz mit Beteiligung eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) und einer Verhandlungsgruppe. Nach Angaben der Polizei hat ein Mann aus Ghana im Trakt der Ausländerbehörde einen Säugling in seiner Gewalt.

Er fordere einen Vaterschaftstest, um zu beweisen, dass er der Vater des Kindes ist. Damit wolle er offenbar seine angeblich bevorstehende Abschiebung verhindern. Wie lange der Mann bereits in Deutschland ist und warum er abgeschoben werden soll, ist nicht bekannt.

Dem Säugling geht es nach Angaben der Polizei gut. Eine Notärztin sei im Gebäude und versorge das Kind. Offenbar hat der Mann den Säugling ständig bei sich, er trägt ihn vor der Brust und lässt die Ärztin an das Kind, wird aber aggressiv, wenn sich Polizisten nähern. Der Mann hat nach Angaben der Polizei augenscheinlich keinerlei Waffen bei sich.

Derzeit sei die Verhandlungsgruppe in Kontakt mit dem Mann. Ein Interventionsteam der Polizei versucht, ein friedliches Ende der Situation herbeizuführen. Das Geschehen spielt sich in einem Trakt im Erdgeschoss ab. Die Rolläden sind dort heruntergelassen. Das SEK ist ebenfalls im Gebäude, hält sich den Angaben zufolge aber zurück.

Die Einfahrt zur Rostocker Straße auf Höhe der Polizeiinspektion war für mehrere Stunden gesperrt. Am frühen Abend wurde die Sperrung aufgehoben.

von

Günter Schwarz – 19.09.2019