Millionengeschenk auf dem Weg zur „Flensborg Avis“
(Flensburg) – Wenn die in Flensburg erscheinende dänischsprachige Zeitung der dänschen Minderheit südlich der Grenze nächsten Monat ihr 150-jähriges Bestehen feiert, wird auch ein beträchtlicher Scheck auf ihrem Geschenketisch liegen. Die Tageszeitung versteht sich mit einer verkaufte Auflage von 4464 Exemplare, ein Minus von 36,5 Prozent seit 1998, als Sprachrohr der dänischen Minderheit.
Die Redaktion von Flensborg Avis hat am 1. Oktober 150 Kerzen auf der Geburtstagstorte auszublasen und darf sich dabei über ein großzügiges finanzielles Geschenk freuen.
Die A. P. Die Møller-Stiftung hat beschlossen, der Zeitung ein Geburtstagsgeschenk in Höhe von 6,7 Mio. Kronen (897 Tsd. Euro) zu überreichen, um der dänischen Minderheit mehr Informationen zu bieten. Sowohl digital als auch in der Papierzeitung sollen 5.000 Zeitungen an neue Haushalte verschickt werden.
Die vorwiegend dänischsprachige Zeitung hat täglich etwa 15.000 Leser, was etwa einem Drittel der dänischen Minderheit entspricht, aber das Geschenk des Fonds soll das ändern. Der Chefredakteur der Zeitung hofft, mehr Leser zu gewinnen und gleichzeitig die dänische Minderheit zu sammeln.
„Wir haben viele neue Angehörige der Minderheit, in der Regel sind es Familien, deren Kinder unsere Schulen besuchen und die ,Flensborg Avis‘ nicht nutzen. Dieses ist ein Problem für uns und im Großen und Ganzen auch für den Zusammenhalt der dänischen Minderheit“, sagt „Flensborg Avis“-Chefredakteur Jørgen Møllekær in einer Pressemitteilung.
Im Rahmen des Projekts wird die Zeitung auch mit dem Dänischen Schulverband und der Dänischen Zentralbibliothek für Südschleswig zusammenarbeiten. „Der Schulverband begrüßt die Tatsache, dass ,Flensborg Avis‘ die dänische Sprache und Kultur in der dänischen Minderheit unterstützen möchte. Aus diesem Grund hat der Schulverband zugestimmt, unser pädagogisches Wissen und unsere Informationen über das Leben in den dänischen Kindertagesstätten und Schulen in das Projekt einzubringen“, sagt Lars Kofoed-Jensen, der Direktor des Schulverbandes.
von
Günter Schwarz – 22.09.2019