(Thy) – Mit etwas Geduld, dem Druck der Hirten und der Zähigkeit von Jack, dem Hirtenhund, gelang es letzte Woche, 350 wasserscheue Schafe die 200 Meter durch den Limfjord schwimmen zu lassen. Schafe haben große Angst vor dem Wasser.

Die Schafe waren alles andere als glücklich mit Wasser und mussten dennoch die 200 Meter in eiskaltem Wasser von der Insel Lindholm nach Thy schwimmen. „Die Strategie besteht darin, einen Ort am Wasser zu finden, an dem sich Algen befinden, und sie dann dort ins Wasser treiben, damit sie sich nicht so sehr unter Druck gesetzt fühlen, ins Wasser zu gehen“, sagt Troels Kaastrup, ein Tierhalter aus Ramsing, und er fährt fort: „Dann entdecken sie, dass es nicht ganz tief ist. Und dann müssen wir sie nur noch treiben.“

Lindholm ist eine kleine Insel südwestlich von Mors. Auf der 30 Hektar großen Insel waren die 350 Schafe in den letzten zwei Monaten. Sie sind auf der Insel für den Naturschutz verantwortlich. Aber jetzt mussten die Schafe den Winter über zurück nach Hause. Die Insel ist bereits bereits weitgehend abgebgrast, und da es mehrere Tage Ostwind gegeben hat, ist das Wasser auf dem Weg zum Festland nur 30-40 Zentimeter tief.

Aber obwohl die Schafe den ganzen Weg weg über so ziemlich immer Boden unter den Beinen hatten, und nur kaum schwimmen mussten, war es für die „Wolltaschen“ kein Tanz auf Rosen.

Die Schafe gehen nur unter großem Druck ins Wasser, und sie versuchen stets, schnellstmöglich wieder an Land zu kommen. Erst nach einer Weile wird ihnen klar, dass es leichter ist und schneller geht, auf der anderen Seite an Land zu laufen.

Bei dem Schafsübertrieb bekamen nicht nur die Schafe nasse Füße sondern auch die Hirten. Aber obwohl sie aus ihren Gummistiefeln nach der Überquerung viel Wasser ausgießen konnten, sah man sie mit einem breiten Lächeln an Land gehen.

„Es war viel einfacher als ich erwartet hatte. Ein wasserscheues Tier könnte durch das Wasser getrieben werden. Das finde ich fantastisch!, sagt der Hirte Troels Kaastrup.

von

Günter Schwarz – 26.09.2019