Den alternativen Nobelpreis hat sie bereits und auch für den diesjährigen Friedens-Nobelpreis ist sie nominiert. Doch laut einer Umfrage eines Meinungsforschungsinstituts lehnen Zweidrittel der Deutschen die Verleihung des Nobelpreises an Greta Thunberg ab.

Am 25. September wurde die junge Klima-Aktivistin Greta Thunberg mit dem „Right Livelihood Award“ – auch bekannt als Alternativer Nobelpreis – geehrt. Die 16-Jährige habe „der politischen Forderung nach dringenden Klimaschutzmaßnahmen weltweit Gehör verschafft“ hieß es in der Laudatio der in Stockholm ansässigen Right Livelihood Foundation.

Im Alter von damals 15 Jahren hatte sich die Schwedin im August 2018 vor das Parlament in Stockholm gesetzt, um die Politiker ihres Landes zu einem stärkeren Einsatz für den Klimaschutz aufzufordern. Aus dem Sitzstreik entstand die „Fridays for Future“-Bewegung. An den Klimaprotesten beteiligen sich weltweit vor allem Schüler und Studierende, zunehmend jedoch auch Wissenschaftler und andere Erwachsene.

Nun steht die junge Schwedin auch für den Nobelpreis selbst hoch im Kurs. Doch wenn es nach dem Willen der deutschen Bevölkerung ginge, würde sie leer ausgehen. Demnach sprechen sich zwei Drittel der Deutschen gegen eine mögliche Ehrung der Klimaschutz-Aktivistin mit dem Friedensnobelpreis aus. Dies geht zumindest aus einer Umfrage des in Köln ansässigen Meinungsinstituts „YouGov“ im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) mit 2.000 Befragten über 18 Jahren hervor.

Es kann nur darüber spekuliert werden, ob es womöglich auch mit ihrer jüngsten „Wut-Rede“ vor den Vereinten Nationen zusammenhängt. Mit dieser hatte sie international große Beachtung erlangt, war allerdings auch auf ein geteiltes Echo gestoßen.

Auf die Frage ob Thunberg den renommierten Friedenspreis erhalten sollte, antworteten nach RND-Informationen 66 Prozent mit Nein sowie 15 Prozent mit Ja. Nicht festlegen („Weiß nicht“) wollten sich 19 Prozent.

Derweil rufen die Aktivisten von „Fridays for Future“ für den 29. November zu einem weiteren weltweiten Protesttag auf. Zuvor bezeichnete die deutsche Initiative in einem am Freitag veröffentlichten offenen Brief an die Spitzen der Bundesregierung und Regierungsparteien die Entscheidung der Großen Koalition in Sachen Klimaschutz als „politische Bankrotterklärung“.

von

Günter Schwarz – 06.10.2019