Mit Regenschauern und zum Teil frischen Winden zeigt sich Schleswig-Holstein in den kommenden Tagen mehr von seiner rauen Seite, und die Meteorologen machen wenig Hoffnung auf einen „goldenen Oktober“. Dennoch steht der „echte Norden” nach Einschätzung der Touristiker bei Urlaubern trotz des Wetters, der schlechten Straßen und der miserablen Bahnverbindungen besonders auf der „Marschbahn“ in Richtung Sylt hoch im Kurs.

In den Hochburgen von Nord- und Ostsee sind die Betten nahezu ausgebucht. Davon profitieren nicht nur die Hotels und Ferienwohnungen an der „Waterkant”. Auch das Binnenland wird von den Gästen gebucht. In St. Peter-Ording beispielsweise liegen die Buchungszahlen auf dem Vorjahresniveau, wie Tourismusdirektorin Constanze Höfinghoff sagte: Im „Hinterland” auf Eiderstedt sei es sogar noch etwas besser.

Auch die Unterkünfte auf den nordfriesischen Inseln und in Büsum sind gut gebucht. Das Nordseebad Büsum verzeichnete mit Beginn der Herbstferien eine Zuwachsrate in Teilen „von bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr”, sagte Olaf Raffel von der Tourismus Marketing Büsum. Dabei liege die Auslastung zum Teil bei über 80 Prozent. Trotzdem könnten Kurzentschlossene noch eine passende Unterkunft finden, hieß es.

An der Ostseeküste sind die Hansestadt Lübeck und Travemünde besonders gefragt, wie Doris Schütz von der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH sagte. Auch dort liegt die Buchungslage bei etwa 80 Prozent. „Kurzfristig erhalten wir auch jetzt noch Anfragen von Einzelreisenden oder Paaren.“ In der zweiten und dritten Herbstferienwoche sei die Situation entspannter, dann gebe es noch in allen Kategorien Unterkünfte für Einzelreisende, Paare und Familien. .

Die Reiselust macht sich auch auf Schleswig-Holsteins „Knüppeldämmen“, die im Land (noch) Straßen genannt werden, bemerkbar. Vor allem im Großraum Hamburg kommt es in den Baustellenbereichen in Richtung in den „echten Norden“ immer wieder zu langen Staus.

von

Günter Schwarz – 06.10.2019