(Flensburg) – Der Bau des dänischen Wildschweinzaunes wird offenbar günstiger als gedacht. Nach Angaben der Naturstyrelsen (dänische Naturbehörde) wird die Barriere, mit der sich Dänemark vor Wildschweinen aus Deutschland schützen will, 4,5 Millionen Euro kosten – rund zwei Millionen Euro weniger als geplant.

Es wird derzeit aber immer noch darüber gestritten, wie genau der Zaun verlaufen soll. Dänemark will ihn quer durch den Kollunder Wald nördlich von Flensburg bauen. Die Flensburger Stadtverwaltung möchte das jedoch verhindern. Da der Kollunder Wald früher bis 2006 einmal der Stadt gehörte, darf sie aufgrund des seinerzeit vereinbarten Vertrages auch heute noch mitbestimmen, was dort auf den 600 Metern durch den Wald passiert.

Beim Verkauf an Dänemark hatte die Stadt jedes – auch künftige – Bauprojekt vertraglich ausgeschlossen. Der Plan der Naturstyrelsen, den Zaunabschnitt möglichst unauffällig und naturschonend durch Schilf zu führen, damit keine Bäume gefällt werden müssen, überzeugt Flensburgs Stadtvertreter nicht.

Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) bemüht sich deshalb schon lange um ein Treffen mit der dänischen Statsministerin Mette Frederiksen (Socialdemokraterne), um über alternative Zaunstrecken zu sprechen. Auf eine Antwort aus København wartet die Stadt nach Angaben eines Sprechers bereits seit Monaten – vergeblich.

von

Günter Schwarz – 06.10.2019